Die Fußballwelt wurde am vergangenen Wochenende Zeuge eines denkwürdigen Ereignisses, als Bayer 04 Leverkusen, der amtierende Meister der Bundesliga, seine erste Niederlage nach einer beeindruckenden Serie von 35 ungeschlagenen Spielen hinnehmen musste. Die Partie gegen RB Leipzig endete mit einem 2:3, was nicht nur das Ende einer bemerkenswerten Serie markierte, sondern auch Fragen zur Stabilität und Kontrolle der Leverkusener aufwarf.
Die Begegnung zwischen Leverkusen und Leipzig versprach von Anfang an ein spannendes Duell zweier Champions-League-Teilnehmer zu werden. Leverkusen startete stark und führte zur Halbzeit mit 2:0 durch Tore von Jeremie Frimpong und Alejandro Grimaldo. Doch die zweite Halbzeit brachte eine Wendung, die sowohl Spieler als auch Trainer überraschte. Kevin Kampl, ein ehemaliger Leverkusener, und Lois Openda drehten die Partie mit ihren Treffern und sorgten für den ersten Sieg der Leipziger in Leverkusen seit langem.
Trainer Xabi Alonso zeigte sich nach dem Spiel erstaunlich gelassen. „Ich habe keinen Grund zu glauben, dass wir nicht zurückkommen“, sagte er und betonte, dass die Niederlage nicht als Katastrophe angesehen werden sollte. Alonso, der in seiner ersten Saison als Trainer von Bayer 04 Leverkusen die Mannschaft zur Meisterschaft führte, sieht die Niederlage als Lernprozess. „Wir müssen aus unseren Fehlern lernen“, fügte er hinzu und verwies auf die großen Fehler, die nach der 2:0-Führung gemacht wurden.
Die Analyse der Niederlage ergab, dass die Leverkusener nach dem zweiten Tor nicht die nötige Konzentration und Stabilität aufrechterhalten konnten. „Wir müssen entschlossener verteidigen“, erklärte Geschäftsführer Simon Rolfes, der die erste Halbzeit als die beste der Saison bewertete. Die Defensive, die in der vergangenen Saison eine der stärksten der Liga war, offenbarte Schwächen, die von Leipzig eiskalt ausgenutzt wurden.
Die Statistiken des Spiels sprechen für sich: Leverkusen hatte 26:8 Torschüsse und 18:2 Ecken, doch am Ende zählten nur die Tore. Diese Diskrepanz zwischen Ballbesitz und Effektivität vor dem Tor ist ein Zeichen für die Herausforderungen, denen sich die Mannschaft in der kommenden Zeit stellen muss.
Jonathan Tah, der Abwehrchef von Leverkusen, äußerte sich nach dem Spiel ebenfalls und betonte die Qualität des Gegners: „Das ist eine gute Mannschaft, die jede Chance, die wir ihnen geben, ausnutzt.“ Diese Einschätzung zeigt, dass die Spieler die Ernsthaftigkeit der Situation erkannt haben und bereit sind, an ihren Schwächen zu arbeiten.
Die internationale Pause, die nun folgt, könnte für die Leverkusener eine willkommene Gelegenheit sein, um an der Stabilität der Mannschaft zu arbeiten. Alonso plant, die Zeit zu nutzen, um die Fehler im Spiel zu analysieren und die Spieler auf die kommenden Herausforderungen vorzubereiten. „Wir müssen uns auf das Wesentliche konzentrieren und wieder zu unserer Stärke finden“, sagte Alonso.
Die Niederlage gegen RB Leipzig könnte für Bayer 04 Leverkusen sowohl ein Rückschlag als auch eine Chance sein. Während die Serie von 35 ungeschlagenen Spielen zu Ende ging, hat die Mannschaft die Möglichkeit, aus dieser Erfahrung zu lernen und stärker zurückzukehren. Die kommenden Spiele werden zeigen, ob die Leverkusener in der Lage sind, ihre Dominanz in der Bundesliga zurückzugewinnen und sich erneut als Meisterschaftsanwärter zu etablieren.
Quellen: dpa, F.A.Z.
