Die Arbeitsbedingungen von LKW-Fahrern unterscheiden sich erheblich zwischen Afrika und Deutschland. Während in Deutschland gesetzliche Regelungen und Gewerkschaften für faire Löhne und angemessene Arbeitszeiten sorgen, ist die Situation in vielen afrikanischen Ländern oftmals prekär.
Wie die F.A.Z. berichtet, verdient ein LKW-Fahrer in Südafrika umgerechnet etwa 600 Euro im Monat. Im Vergleich dazu liegt der Bruttoverdienst eines LKW-Fahrers in Deutschland zwischen 2800 und 3000 Euro, zusätzlich zu steuerfreien Spesen. Dies verdeutlicht die enorme finanzielle Diskrepanz.
Der Fahrer aus Simbabwe, über dessen Fall die F.A.Z. berichtete, hoffte auf bessere Verdienstmöglichkeiten in Europa. Ihm wurden in Südafrika 1500 Euro monatlich versprochen, im Vertrag standen dann aber nur 875 Euro. Tatsächlich erhielt er deutlich weniger, was das Unternehmen mit angeblichen Kosten für Dokumente und Schulungen begründete. Ähnliche Erfahrungen machten auch seine Kollegen, wie aus der F.A.Z. hervorgeht.
Die Tagesschau berichtete 2023 über einen Streik von LKW-Fahrern aus Usbekistan und Georgien, die für eine polnische Spedition in Deutschland arbeiteten. Die Fahrer beklagten monatelange Lohnrückstände und fragwürdige Abzüge für angebliche Schäden an den LKWs. Der Speditionsinhaber bestritt die Vorwürfe. Dieser Fall zeigt, dass auch in Europa Ausbeutung und unfaire Arbeitsbedingungen in der Transportbranche vorkommen.
Make-it-in-Germany informiert über die gesetzlichen Bestimmungen für die Beschäftigung von Berufskraftfahrern aus Drittstaaten in Deutschland. Demnach benötigen diese eine Zustimmung der Bundesagentur für Arbeit. Die Bundesagentur prüft die Arbeitsbedingungen und stellt sicher, dass diese den ortsüblichen Bedingungen entsprechen. Auch die notwendigen Qualifikationen und Fahrerlaubnisse werden überprüft.
Ein weiterer Aspekt ist die Anerkennung von ausländischen Führerscheinen. Wie die Tagesschau berichtet, gelten Führerscheine aus Drittstaaten wie Usbekistan oder Georgien in Deutschland nur für vorübergehende Aufenthalte, nicht aber für dauerhafte Beschäftigungen. Dies erschwert die Einstellung von Fahrern aus diesen Ländern durch deutsche Speditionen, obwohl in Deutschland ein Mangel an LKW-Fahrern herrscht.
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