Ein 30-jähriger Lkw-Fahrer, der am Samstag auf den Autobahnen A1 und A46 in Nordrhein-Westfalen eine Unfallserie mit 19 Verletzten verursachte, ist in eine psychiatrische Klinik eingewiesen worden. Ein Haftrichter ordnete die Unterbringung an, wie unter anderem die Zeit und die dpa melden. Der Mann hatte mit seinem Lkw etwa 50 Fahrzeuge gerammt. Zu dem Gesundheitszustand der Verletzten gibt es aktuell keine neuen Informationen. Der Fahrer befand sich bereits seit Sonntag in vorläufiger psychiatrischer Behandlung.
Die Polizei hat eine Ermittlungskommission gebildet und ermittelt wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr. Die Ergebnisse der Blutuntersuchung des polnischen Fahrers stehen noch aus. Die Polizei hatte bereits am Samstag Hinweise auf einen möglichen Alkohol- oder Drogenkonsum sowie eine psychische Erkrankung des Mannes geäußert. Weitere Unfallbeteiligte sollen im Laufe des Tages befragt werden. Wie der stern berichtet, bestätigte der Anwalt des 30-Jährigen gegenüber der Westfalenpost die Vermutungen einer psychischen Erkrankung.
Der Lkw-Fahrer wurde am Samstag an der letzten Unfallstelle festgenommen. Zuvor hatte er auf den Autobahnen A46 und A1 zahlreiche Unfälle verursacht. Der Lkw mit polnischem Kennzeichen war der Polizei wegen seiner auffällig unsicheren Fahrweise auf der A46 bei Neuss gemeldet worden. Laut den Ruhr Nachrichten ignorierte der Fahrer polizeiliche Anhaltezeichen und setzte seine Fahrt mit überhöhter Geschwindigkeit und in Schlangenlinien fort.
Auf der A1 zwischen Volmarstein und Hagen-West geriet der Lkw in den Gegenverkehr und kam schließlich zum Stehen. Nach der ersten Meldung an die Polizei legte er schätzungsweise 60 Kilometer zurück. Sieben Menschen wurden schwer verletzt, einer davon lebensgefährlich, elf weitere erlitten leichte Verletzungen, so die Polizei. Mehrere Autobahnabschnitte waren für Stunden gesperrt. Die Aufräumarbeiten umfassten das Einsammeln von Trümmerteilen, das Abschleppen von Fahrzeugen und die Reinigung der Fahrbahnen. Der Kölner Stadt-Anzeiger berichtet, dass die Polizei ein Hinweisportal eingerichtet hat, über das Zeugen Fotos und Videos hochladen können.
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