Der World LNG Summit im Berliner Hotel Adlon wurde am Dienstag von vielfältigen Protesten begleitet. Klimaschützer bewarfen einen Seiteneingang des Hotels mit grüner Farbe (dpa: 241210-930-313284/1). Die Farbe verteilte sich auf der Glastür und dem Gehweg. Die Letzte Generation übernahm die Verantwortung für die Aktion und bezeichnete sie auf X (ehemals Twitter) als symbolische Kritik am "Greenwashing" des Gipfels (Zeit Online, 10.12.2024).
Neben der Farbaktion gab es weitere Proteste. Demonstranten versuchten, die Zugänge zum Hotel mit Sitzblockaden zu behindern, die von der Polizei geräumt wurden. Die Letzte Generation veröffentlichte ein Video von der Räumung und sprach von Verletzten in ihren Reihen (Tagesspiegel, 10.12.2024). Weitere Aktivisten protestierten in weißen Overalls vor dem Hotel.
Der World LNG Summit bringt führende Vertreter der Gasindustrie und Politiker zusammen. Die Proteste richten sich gegen die Nutzung von Flüssiggas (LNG), das von den Aktivisten als klimaschädlich eingestuft wird (rbb24, 09.12.2024). Die Demonstranten werfen der Gasindustrie vor, fossile Brennstoffe als vermeintlich klimafreundliche "Brückentechnologie" darzustellen und die damit verbundenen Risiken für das Klima zu verharmlosen (Berliner Zeitung, 10.12.2024).
Die Proteste am Dienstag reihen sich ein in eine Serie von Aktionen verschiedener Umweltgruppen gegen den Gipfel. Bereits am Montag projizierte Greenpeace den Slogan "Sauberes Gas ist eine dreckige Lüge" an die Fassade des Adlons (Tag24, 10.12.2024). Für Dienstagnachmittag war eine Demonstration vor dem Hotel angekündigt, an der neben Greenpeace, Amnesty International und Fridays for Future auch Gruppen wie Ende Gelände und Extinction Rebellion teilnahmen (Tagesspiegel, 09.12.2024).
Die Demonstranten kritisieren die Bundesregierung für deren Investitionen in die Gasinfrastruktur und fordern einen beschleunigten Ausbau erneuerbarer Energien. Sie verweisen auf Studien, die belegen, dass LNG unter Berücksichtigung von Förderung und Transport klimaschädlicher als Kohle sei (Morgenpost, 09.12.2024). Auch die Abhängigkeit von autokratischen Staaten und die hohen Kosten für die Verbraucher werden als Argumente gegen LNG ins Feld geführt (tageskarte.io, 06.12.2024).
Das Hotel Adlon hatte sich in Zusammenarbeit mit der Polizei auf die Proteste eingestellt und entsprechende Sicherheitsmaßnahmen ergriffen (Morgenpost, 09.12.2024).
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