30.11.2024
LNG-Protest in Brunsbüttel: Greenpeace Aktion gegen US-Gasimporte

Greenpeace protestiert in Brunsbüttel gegen LNG-Importe

Am 30. November 2024 führte Greenpeace im Hafen von Brunsbüttel eine Protestaktion gegen den Import von Flüssigerdgas (LNG) durch. 22 Aktivistinnen und Aktivisten beteiligten sich an der Demonstration, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) meldete. Vier von ihnen kletterten in der Nacht an Bord des LNG-Umwandlungsschiffes "Hoegh Gannet", während weitere Protestierende auf Schwimminseln vor dem LNG-Terminal demonstrierten. Zeitgleich traf ein mit US-amerikanischem Flüssiggas beladener Tanker im Hafen ein. Die Aktivisten enthüllten ein 100 Meter langes Banner mit der Aufschrift "Gas zerstört - Stop Fossil Gas" am schwimmenden Terminal. (Zeit Online, 30.11.2024)

Im Zentrum der Proteste steht die Zunahme der LNG-Importe, insbesondere aus den USA, wo das Gas häufig mittels Fracking gewonnen wird. Greenpeace-Energieexpertin Mira Jäger kritisiert die Investitionen in fossile Energieträger angesichts der Klimakrise scharf und fordert einen zügigen Ausstieg aus der Gasnutzung. (Greenpeace Presseportal, 30.11.2024) Sie verweist auf die Ankündigung des neu gewählten US-Präsidenten Donald Trump, das von seinem Vorgänger verhängte Moratorium für neue LNG-Exportprojekte aufzuheben. Ein Abkommen zwischen EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Trump zur Steigerung der LNG-Exporte aus den USA verschärfe die Problematik zusätzlich.

Der Bau von LNG-Terminals in norddeutschen Hafenstädten wurde nach Beginn des Krieges in der Ukraine beschleunigt, um die Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen zu verringern. Eine Studie des Institute for Energy Economics and Financial Analysis (IEEFA) legt jedoch nahe, dass ein erheblicher Teil der europäischen LNG-Terminals bis 2030 ungenutzt bleiben könnte. (Greenpeace Presseportal, 30.11.2024)

Die Demonstration in Brunsbüttel verlief ohne Zwischenfälle. Polizei und Wasserschutzpolizei waren mit mehreren Fahrzeugen und Booten vor Ort. Am Vormittag beendeten die meisten Aktivisten ihre Protestaktion und wurden von der Polizei an Land gebracht. (dpa, 30.11.2024, via Zeit Online)

Greenpeace plant weitere Aktionen gegen die Gasindustrie, unter anderem im Dezember im Rahmen des "World LNG Summit" in Berlin. (Greenpeace Presseportal, 30.11.2024)

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