Die Beschäftigten der Flensburger Schiffbau-Gesellschaft (FSG) und der Nobiskrug-Werft in Rendsburg warten erneut vergeblich auf ihren Lohn. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) meldet, sind sowohl die Novemberlöhne als auch das Weihnachtsgeld bereits seit acht Tagen überfällig. Dies führt besonders so kurz vor Weihnachten zu großer Sorge und Verärgerung unter den rund 500 Mitarbeitern. Bei einer Demonstration in Flensburg kritisierte Betriebsratsvorsitzender Jan Brandt die Situation und die wiederholten Zusicherungen des Investors Lars Windhorst, die Löhne pünktlich zu überweisen. „Lars Windhorst hat uns wieder einmal belogen“, zitiert die dpa Brandt (Zeit Online, 06.12.2024). Die Belegschaft kündigte tägliche Proteste an, bis die Gehälter ausgezahlt werden.
Beide Werften gehören zur Tennor-Gruppe von Lars Windhorst und befinden sich seit Monaten in finanziellen Schwierigkeiten. Windhorsts Verhalten und mangelnde Kommunikation stehen in der Kritik. Die IG Metall Küste fordert einen klaren Bruch und einen Neustart für die Werften. Wie die IG Metall auf ihrer Website bekanntgab, wurden die Mitarbeiter beider Werften freigestellt (IG Metall Küste, 21.10.2024). Auch die Kieler Nachrichten berichten über die Proteste der Belegschaft und die anhaltende Unsicherheit (Kieler Nachrichten). Die Situation verschärft sich zusätzlich, da Medienberichten zufolge die FSG-Tochter Wima (Würzburger Interieur Manufaktur) vorläufig insolvent ist. Die IG Metall sieht dringenden Handlungsbedarf und befürchtet eine bedrohliche Entwicklung.
Bereits Ende November hatte sich der schleswig-holsteinische Landtag für einen Wechsel des Investors ausgesprochen. Auch Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen (CDU) forderte wiederholt Windhorsts Rückzug. Dieser betonte jedoch immer wieder seine Absicht, die Werften zu behalten. Die erneuten Verzögerungen bei den Lohnzahlungen verschärfen die Lage nun weiter und erhöhen den Druck auf Windhorst.
Die Schleswig-Holsteinische Zeitung berichtete, dass die September-Gehälter Ende Oktober schließlich doch noch ausgezahlt wurden (Schleswig-Holsteinische Zeitung, 29.10.2024). Dies verdeutlicht die anhaltende finanzielle Instabilität der Werften. SAT.1 Regional dokumentiert die Proteste der Beschäftigten und ihre Forderung nach Lohnzahlung (SAT.1 Regional, 24.10.2024). Die Zukunft der Werften und ihrer Mitarbeiter bleibt ungewiss.
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