Kontroverse um geplante McCain-Pommesfabrik bei Peine: Verkehrsbelastung im Fokus
Der kanadische Lebensmittelkonzern McCain plant den Bau einer Pommes-frites-Fabrik in der Nähe des stillgelegten Kohlekraftwerks Mehrum im Landkreis Peine. Das Vorhaben wird in der Region kontrovers diskutiert. Zwar verspricht das Projekt neue Arbeitsplätze und Steuereinnahmen, doch die zu erwartende Zunahme des Verkehrsaufkommens sorgt für Besorgnis. Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) hat auf die Bedenken reagiert und Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung angekündigt.
Wie die Zeit (
https://www.zeit.de/news/2024-12/09/geplantes-pommes-werk-verkehr-soll-gebremst-werden) berichtet, hat Lies sich mit Bürgermeistern und Anwohnern der betroffenen Gemeinden getroffen, um die Situation zu besprechen. Ein Ministeriumssprecher bestätigte die Planung eines Maßnahmenpakets, das die Verkehrssicherheit trotz des prognostizierten Anstiegs des LKW-Verkehrs gewährleisten soll. Als erste Maßnahme ist eine Tempo-30-Zone auf der Zufahrtsstraße geplant. Zusätzlich werden weitere Optionen, wie der Bau von Verkehrsinseln und Radwegen, geprüft. Das Ministerium betonte, die Verkehrsproblematik ernst zu nehmen und unabhängig von der Fabrik Anwohnern Verbesserungen anbieten zu wollen.
Die Fabrik soll auf dem Gelände des ehemaligen Kraftwerks Mehrum am Mittellandkanal errichtet werden. Laut Wirtschaftsministerium ist eine weitgehend automatisierte Produktion vorgesehen, wodurch vor allem Arbeitsplätze in Verwaltung, Technik und Entwicklung entstehen sollen. Das Projekt befindet sich noch in der Planungsphase; derzeit wird der Bebauungsplan angepasst.
Besonders die Ortsdurchfahrt von Hämelerwald, die zur Autobahn 2 führt, bereitet den Anwohnern Kopfzerbrechen. Martin Jurgeit, Vorsitzender der Bürgerinitiative "Lebenswertes Hämelerwald", äußerte gegenüber der Süddeutschen Zeitung (
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/umstrittene-fabrikansiedlung-geplantes-pommes-werk-verkehr-soll-gebremst-werden-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-241209-930-312827), die Region sei "verkehrlich am Limit" und die Fabrik passe "hier nicht mehr hin". Ähnliche Bedenken wurden auch im Stern (
https://www.stern.de/gesellschaft/regional/niedersachsen-bremen/umstrittene-fabrikansiedlung--streit-um-neue-pommes-fabrik-am-mittellandkanal-35290744.html) geäußert.
Das Treffen mit Minister Lies diente auch dem Austausch zwischen den betroffenen Bürgermeistern. Während die Gemeinde Hohenhameln, wie Bürgermeister Uwe Semper (SPD) der Goslarschen Zeitung (
https://www.goslarsche.de/Nachrichten/Streit-um-neue-Pommes-Fabrik-am-Mittellandkanal-622992.html) bestätigte, auf die Gewerbesteuereinnahmen hofft, sieht die Gemeinde Lehrte, in der sich die A2-Auffahrt Hämelerwald befindet, die Verkehrsproblematik als Hauptproblem. Trotz der unterschiedlichen Interessen bewertete Semper das Gespräch positiv.
Insgesamt könnten durch das Projekt bis zu 650 Arbeitsplätze entstehen. Das Ministerium hob die klimaneutrale und nachhaltige Produktion des Werks hervor. Bürgermeister Semper sieht zudem Synergien für die regionale Landwirtschaft.
Quellen:
- https://www.zeit.de/news/2024-12/09/geplantes-pommes-werk-verkehr-soll-gebremst-werden
- https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/umstrittene-fabrikansiedlung-geplantes-pommes-werk-verkehr-soll-gebremst-werden-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-241209-930-312827
- https://www.stern.de/gesellschaft/regional/niedersachsen-bremen/umstrittene-fabrikansiedlung--geplantes-pommes-werk---verkehr-soll-gebremst-werden-35296360.html
- https://www.stern.de/gesellschaft/regional/niedersachsen-bremen/umstrittene-fabrikansiedlung--streit-um-neue-pommes-fabrik-am-mittellandkanal-35290744.html
- https://www.goslarsche.de/Nachrichten/Streit-um-neue-Pommes-Fabrik-am-Mittellandkanal-622992.html