Das Videospiel „Lorn’s Lure“ konfrontiert den Spieler mit einer Urangst der Menschheit: der Höhenangst. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (F.A.Z.) berichtet, setzt das Spiel des kanadischen Entwicklers Rubeki, der unter diesem Pseudonym arbeitet, auf einen subtilen Nervenkitzel, der nicht durch actionreiche Kämpfe oder das Sammeln von Gegenständen entsteht, sondern durch die ständige Präsenz des Abgrunds.
Der Spieler steuert einen Androiden aus der Ich-Perspektive durch eine dystopische, architektonisch komplexe Welt. Diese erinnert an eine unterirdische Stadt der Zukunft, bestehend aus Beton, Sediment, riesigen Trägerstrukturen und rostigen Bolzen. Die F.A.Z. beschreibt die Umgebung als „megalophobie-induzierend“, was die beklemmende Atmosphäre des Spiels unterstreicht.
Die Spielmechanik ist simpel, aber effektiv. Der Androide klettert, rutscht und springt durch die Umgebung, wobei die Ausdauer beim Klettern eine entscheidende Rolle spielt. In verlassenen Schutzhütten findet der Spieler Informationen über andere Individuen und Hinweise auf Konflikte, die in dieser Welt stattgefunden haben. Mysteriöse Reliefs vertiefen das Geheimnis um die Geschichte der Superstruktur.
Rubeki, der „Lorn’s Lure“ als Ein-Mann-Projekt über vier Jahre entwickelt hat, nennt in einer E-Mail-Antwort an die F.A.Z. Spiele wie „Silent Hill“, „The Legend of Zelda: Ocarina of Time“, „Mirror’s Edge“, „Half-Life“, „Quake“ und „Journey“ als Inspirationen. Er betont aber auch den Einfluss seiner „eigenen schwarzen existenziellen Gedanken“ auf die Gestaltung der Spielwelt.
Die F.A.Z. lobt die Atmosphäre des Spiels, die durch die Kombination von visuellen Elementen, Sounddesign und der ständigen Gefahr des Absturzes erzeugt wird. Jeder Sprung und jede Kletterpartie wird zu einem nervenaufreibenden Erlebnis, das den Spieler physisch mit einbezieht. Die Dunkelheit, die später im Spiel eine Rolle spielt, verstärkt dieses Gefühl zusätzlich. Der Leuchtstabwerfer, der die Umgebung nur fragmentarisch erhellt, trägt ebenfalls zur unheimlichen Stimmung bei.
Die Belohnung für das Überwinden der Herausforderungen besteht nicht in materiellen Belohnungen, sondern im Erreichen des nächsten Ziels und dem Entdecken weiterer Teile der mysteriösen Welt. Frustrierend sind laut F.A.Z. vor allem Situationen, in denen der Spieler durch einen versehentlichen Tastendruck oder einen Spielabsturz den Fortschritt verliert und von vorne beginnen muss.
Die F.A.Z. bezeichnet „Lorn’s Lure“ als eine „selten gewordene Videospielerfahrung“, die trotz ihrer simplen Mittel eine intensive Atmosphäre von Neugier und Nervenkitzel erzeugt. Das Spiel ist für Windows, Mac OS und Linux erhältlich und kostet etwa 14 Euro.
Quellen:
- Frankfurter Allgemeine Zeitung: Das Videospiel „Lorn's Lure“ spielt mit der Höhenangst
- www.treng.de
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