25.10.2024
Transparente Lärmschutzwände an neuer S-Bahnlinie in Hamburg und Schleswig-Holstein
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Neue S-Bahnlinie S4: Transparenter Lärmschutz für Hamburg und Schleswig-Holstein

Entlang der neuen S-Bahnlinie S4 zwischen Hamburg-Altona und Bad Oldesloe in Schleswig-Holstein setzt die Deutsche Bahn (DB) auf eine innovative Lösung für den Lärmschutz: Transparente Lärmschutzwände. Wie die DB-Konzernbevollmächtigte Ute Plambeck an der Baustelle in Hamburg-Marienthal erklärte, handle es sich dabei um eine „Weltneuheit“. Die Süddeutsche Zeitung berichtete am 25. Oktober 2024 ebenfalls über die transparenten Wände (Quelle).

Hamburgs Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) betonte die Bedeutung der Akzeptanz der Bevölkerung für das Neubauprojekt. Die transparenten, sechs Meter hohen Wände würden kaum Schatten werfen und die Sicht auf die Umgebung erhalten, was besonders den Einwohnern von Ahrensburg wichtig sei, so Bürgermeister Eckart Boege (SPD). Ähnlich äußerte sich auch der Rahlstedter SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Ole Thorben Buschhüter, der die Innovation als einen “wirklichen Durchbruch” bezeichnete und sich über den Einsatz an der S4 freute (Quelle).

Insgesamt werden entlang der S4 45 Kilometer Lärmschutzwände errichtet, davon gut sechs Kilometer in transparenter Ausführung. Benno Hacker, Leiter Lärmschutzsysteme bei der DB-Bahnbaugruppe, erklärte, dass es zwar bereits durchsichtige Schutzwände gebe, diese jedoch nicht die gleiche Lärmabsorption aufwiesen. Die innovative Metatechnologie absorbiere durch ihre spezielle Geometrie gezielt bestimmte Frequenzbereiche und sorge kombiniert mit klassischem Absorptionsmaterial für eine hohe Schallreduktion, so die Deutsche Bahn (Quelle).

Im November soll ein 55 Meter langer Probeabschnitt auf seine Schutzwirkung getestet werden. Laut Hacker könnte die Technologie zukünftig auch an Autobahnen zum Einsatz kommen. Die Plexiglas-Module der transparenten Lärmschutzwand sind nach Angaben der Gesamtprojektleiterin Amina Karam dreimal so teuer wie konventionelle Elemente. Das Hamburger Abendblatt berichtete am 29. Mai 2024 ebenfalls über die "Weltneuheit" (Quelle).

Finanzierung und Zeitplan

Die Gesamtkosten für das S4-Projekt belaufen sich auf 1,8 Milliarden Euro, wovon der Bund 75 Prozent, also knapp 600 Millionen Euro, übernehmen will. Ab 2027 sollen S-Bahnzüge bis Rahlstedt fahren, die vollständige Inbetriebnahme bis Bad Oldesloe ist für 2029 geplant. Die ZEIT berichtete am 25. Oktober 2024 über die neue S-Bahnlinie und die transparenten Lärmschutzwände (Quelle).

Zwischen Altona und Hasselbrook nutzt die S4 bestehende Gleise, ab Hasselbrook verläuft die Strecke auf einer 17 Kilometer langen Neubaustrecke bis Ahrensburg. Geplant ist ein Zehn-Minuten-Takt bis Ahrensburg und ein Stundentakt nach Bad Oldesloe. Mit Inbetriebnahme der S4 wird der Regionalbahnverkehr zwischen Hamburg und Ahrensburg eingestellt.

Entlastung für den Fehmarnbelt

Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen (CDU) unterstrich die Bedeutung der S4 nicht nur für den Pendlerverkehr, sondern auch für die Entlastung der Fehmarnbelt-Querung. Der ab 2029 geplante Auto- und Eisenbahntunnel zwischen Dänemark und Deutschland wird voraussichtlich zu einem erheblichen Anstieg des Personen- und Güterverkehrs auf der Strecke nach Hamburg führen. Die Lärmschutzwände seien den Anwohnern in Ahrensburg besonders wichtig, da sie den Lärm der Güterzüge fürchten, so Bürgermeister Boege. Der Nordschleswiger berichtete ebenfalls über die neuen Lärmschutzwände (Quelle).

Die Deutsche Bahn sieht im Lärmschutz eine wichtige Aufgabe und plant bis 2030 die Hälfte und bis 2050 alle betroffenen Anwohner:innen an lärmbelasteten Strecken zu entlasten (Quelle).

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