19.10.2024
Luftverkehr: Rückkehr zu strengen Handgepäckregeln für Flüssigkeiten

Luftverkehr: Keine großen Flaschen: Handgepäckregeln wieder verschärft

Im Rahmen der neuen Sicherheitsbestimmungen im Luftverkehr hat die EU beschlossen, die Regeln für Flüssigkeiten im Handgepäck erneut zu verschärfen. Ab dem 1. September 2024 dürfen Fluggäste keine größeren Flaschen mit Flüssigkeiten mehr im Handgepäck mitführen. Dies bedeutet, dass Passagiere nur noch kleine Behälter mit einem Fassungsvermögen von maximal 100 Millilitern mit sich führen dürfen, solange diese in einer durchsichtigen Plastiktasche mit einem Gesamtvolumen von nicht mehr als einem Liter verpackt sind. Diese Regelung wurde von der Bundespolizei und dem Flughafenbetreiber Fraport bestätigt.

Die Entscheidung zur Verschärfung der Flüssigkeitsregeln ist auf anhaltende Zweifel an der Zuverlässigkeit neuer Gepäckscanner zurückzuführen. Diese Scanner verwenden die Computer-Tomographie-Technik (CT), die in der Lage ist, in Sekundenschnelle dreidimensionale Bilder des Inhalts von Handgepäck zu erstellen. Ursprünglich schien es, als könnten diese Technologien die strengen Flüssigkeitsvorschriften obsolet machen. In einigen deutschen Kontrollspuren wurden die Flüssigkeitsregeln daher zeitweise gelockert, was es ermöglichte, größere Flaschen im Handgepäck zu transportieren. Diese Lockerungen sind nun jedoch vorerst beendet, bis die Sicherheitsbedenken hinsichtlich der Scanner vollständig überprüft werden können.

Hintergrund der Regelung

Die Flüssigkeitsregel wurde erstmals im Jahr 2006 eingeführt, als die EU nach einer Reihe von Terroranschlägen beschloss, strenge Sicherheitsmaßnahmen für den Luftverkehr zu implementieren. Diese Regelung sah vor, dass Passagiere nur Flüssigkeiten in Behältern von maximal 100 Millilitern mitführen dürfen, die in einem transparenten Beutel transportiert werden müssen. Die Lockerungen, die in den letzten Jahren aufgrund der Einführung neuer Scanning-Technologien ermöglicht wurden, haben sich als problematisch erwiesen, was letztendlich zu der Entscheidung führte, die alten Regeln wieder in Kraft zu setzen.

Neue EU-Vorgaben

Die neuen Vorgaben der EU besagen, dass größere Flaschen im Handgepäck wieder verboten sind. Die Regelung sieht vor, dass die Behälter mit Flüssigkeiten weiterhin in der durchsichtigen Plastiktasche transportiert werden dürfen, ohne dass sie an der Sicherheitskontrolle extra ausgepackt werden müssen. Auch elektronische Geräte können im Handgepäck bleiben, was den Passagieren das Reisen erleichtert.

Allerdings müssen Passagiere, die an Kontrollspuren mit herkömmlichen Scannern reisen, weiterhin Zeit für das Auspacken ihrer elektronischen Geräte und Flüssigkeitsbeutel einplanen. Diese Regelung gilt nicht für Medikamente und flüssige Babynahrung, die von den Flüssigkeitsbeschränkungen ausgenommen sind.

Reaktionen auf die neuen Regelungen

Die Reaktionen auf die erneute Verschärfung der Handgepäckregeln sind gemischt. Während einige Passagiere Verständnis für die Sicherheitsmaßnahmen zeigen, äußern andere Unmut über die Unannehmlichkeiten, die mit den strengen Vorschriften verbunden sind. Der Flughafenverband ADV hat die Sicherheitsbehörden in Deutschland und Europa dazu aufgerufen, die technischen Überprüfungen der neuen Scanner zügig durchzuführen, um den Status Quo zu verbessern und den Reisekomfort zu erhöhen.

Insgesamt zeigt die aktuelle Entwicklung, dass die Sicherheitslage im Luftverkehr weiterhin ein sensibles Thema ist. Die Maßnahmen sollen nicht nur die Sicherheit der Passagiere gewährleisten, sondern auch das Vertrauen in die Luftfahrtindustrie stärken. Die Einhaltung der neuen Regeln wird von den Flughäfen und der Bundespolizei streng überwacht, um sicherzustellen, dass die Sicherheitsstandards eingehalten werden.

Fazit

Die erneute Verschärfung der Handgepäckregeln im Luftverkehr ist ein Schritt, der auf die aktuellen Sicherheitsbedenken reagiert. Passagiere sollten sich auf die neuen Vorschriften einstellen und ihre Reiseplanung entsprechend anpassen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in den kommenden Monaten entwickeln wird und ob die neuen Technologien letztendlich die erhofften Verbesserungen in der Sicherheitskontrolle mit sich bringen werden.

Quellen: Zeit Online, Handelsblatt, t-online, Kurier, Rhein-Zeitung.

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