Die Holocaust-Überlebende und Zeitzeugin Margot Friedländer wurde am Samstagabend im Jüdischen Museum Berlin (JMB) mit dem Preis für Verständigung und Toleranz ausgezeichnet. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, hielt Alt-Bundespräsident Joachim Gauck die Laudatio. Zu den Gästen zählten unter anderem der Antisemitismus-Beauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, die Schriftstellerin Herta Müller, Vertreter der jüdischen Gemeinde sowie Botschafter und Abgeordnete. Die Zeit berichtete ebenfalls über die Preisverleihung (www.zeit.de/news/2024-11/16/kz-ueberlebende-margot-friedlaender-mit-preis-geehrt).
In der Begründung für die Preisvergabe wurde Friedländers unermüdliches Engagement gegen Hass und Ausgrenzung hervorgehoben. Die kürzlich 103 Jahre alt gewordene Zeitzeugin setzt sich seit Jahrzehnten dafür ein, die Erinnerung an die nationalsozialistische Verfolgung und die Shoah wachzuhalten. Besonders im „Land der Täter“, wie es in der Begründung heißt, teilt sie ihre persönlichen Erinnerungen und hält die schmerzhaften Erfahrungen präsent. Stern betont in seinem Artikel die "schier unfassbare Kraft", mit der sich Friedländer trotz ihres hohen Alters engagiert (www.stern.de/[...]-mit-preis-geehrt-35233980.html[...]).
Margot Friedländer wurde 1921 als jüdische Deutsche in Berlin geboren. 1942 starb ihr Vater in einem Vernichtungslager. Ihre Mutter und ihr Bruder wurden im KZ Auschwitz ermordet. Die damals 21-Jährige tauchte in Berlin unter, wurde jedoch 1944 verhaftet und nach Theresienstadt deportiert. Im Mai 1945 wurde sie befreit. Sie war die einzige Überlebende ihrer direkten Familie. 2008 veröffentlichte Friedländer ihre Autobiografie „Versuche, dein Leben zu machen. Als Jüdin versteckt in Berlin“. Nach über 60 Jahren im Exil in New York kehrte sie im Alter von 88 Jahren nach Berlin zurück und nahm die deutsche Staatsbürgerschaft wieder an. Die Jüdische Allgemeine berichtete bereits im November 2024 über die bevorstehende Preisverleihung (www.juedische-allgemeine.de/[...]/toleranz-preis-fuer-margot-friedlaender-und-delphine-horvilleur/).
Durch ihr Wirken und ihre Lebensgeschichte steht Margot Friedländer für die Wichtigkeit der Erinnerungskultur und den Kampf gegen Antisemitismus und Rassismus. Sie appelliert an Toleranz, Menschlichkeit, Freiheit und Demokratie und motiviert durch ihr Vorbild zum Eintreten gegen jegliche Form von Diskriminierung. Auch die EKM würdigte Friedländer bereits 2022 mit dem Walther-Rathenau-Preis (www.ekmd.de/[...]/margot-friedlaender-mit-walther-rathenau-preis-geehrt.html). Bild berichtete über den von Friedländer gestifteten Preis für Menschlichkeit (www.bild.de/[...]/margot-friedlaender-preis-holocaust-ueberlebende-verleiht-preis-[...]). Die Berliner Tageszeitung berichtete ebenfalls über die Verleihung des Walther-Rathenau-Preises an Friedländer (www.berlinertageszeitung.de/[...]/holocaust-ueberlebende-margot-friedlaender-mit-walther-rathenau-preis-geehrt.html). Weitere Informationen zu Margot Friedländer finden sich auf Wikipedia (de.wikipedia.org/wiki/Margot_Friedländer).