Die Windenergiebranche in Mecklenburg-Vorpommern sieht sich durch ein neues maritimes Zukunftskonzept gestärkt. Wie die Zeit berichtet, misst das im Auftrag der Landesregierung erstellte Konzept der Offshore-Energieerzeugung durch Windräder große Bedeutung bei. Der Branchenverband WindEnergy Network begrüßt das Konzept und sieht darin Rückenwind für die Offshore-Branche. Laut Andree Iffländer, Vorsitzender des WindEnergy Network, bietet das Papier der Landesregierung wichtige Handlungsempfehlungen und formuliert zentrale Ziele für eine erfolgreiche maritime Industriepolitik. Die Zeit zitiert Iffländer mit den Worten, das Konzept eines Expertenbeirats gebe der Offshore-Branche "Rückenwind".
Iffländer betont die Notwendigkeit konkreter Schritte, die nun folgen müssten. Insbesondere die Bereitstellung neuer Industrieflächen inklusive der erforderlichen Infrastruktur direkt an der Kaikante sei entscheidend. "Dabei sind wir noch zu langsam", so Iffländer gegenüber der dpa, wie verschiedene Medien, darunter die Süddeutsche Zeitung und der Stern, berichten. Die Prozesse müssten deutlich beschleunigt werden. Die Süddeutsche Zeitung übernahm die Meldung der dpa am 3. November 2024 und berichtet ebenfalls über die Forderung nach schnelleren Prozessen.
Mecklenburg-Vorpommern habe eine lange maritime Tradition, aber auch eine Zeit großer Umbrüche erlebt, erklärt Iffländer. Mit der Offshore-Wind-Energie seien vielversprechende Wertschöpfungsketten mit vielen innovativen mittelständischen Unternehmen und Forschungsinstitutionen hinzugekommen. Dem Bundesland komme eine Schlüsselposition für das Gelingen der Energiewende zu – sowohl an Land (Onshore) als auch auf See (Offshore). Die vom Bund gesetzten Ziele seien ehrgeizig: 30 Gigawatt Offshore-Wind bis 2030 und 70 Gigawatt bis zum Jahr 2045. Aktuell sind in Deutschland über 8,5 Gigawatt Offshore-Windenergie in Betrieb, davon 1,35 Gigawatt in der Ostsee. Iffländer fordert in diesem Zusammenhang die kurzfristige Ausweisung neuer Windeignungsgebiete, "um unsere Wachstumschancen und Standortvorteile als windreiches Küstenland zu nutzen". Ähnliche Informationen finden sich auch auf Ostseewelle.de.
Das rund 80-seitige Zukunftskonzept wurde von einem Zukunftsbeirat aus 21 Expertinnen und Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft für die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern erarbeitet und kürzlich vorgelegt. Die Energiewende samt Wasserstofftechnologien nimmt darin breiten Raum ein. Wie neueenergie.net berichtet, betont die Nationale Hafenstrategie die Bedeutung der Häfen für den Ausbau der Windkraft und greift die Forderung der Branche nach mehr schwerlastfähigen Kais und Flächen auf.
Die Windbranche sieht in dem maritimen Konzept einen wichtigen Schritt zur Stärkung der Offshore-Windenergie in Mecklenburg-Vorpommern. Die Umsetzung der im Konzept formulierten Ziele und Handlungsempfehlungen wird maßgeblich für den Erfolg der Energiewende in der Region sein. Der BUND betont auf seiner Webseite die Notwendigkeit eines naturverträglichen Ausbaus der Offshore-Windenergie.
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