19.10.2024
Matthew Perry: Arzt gesteht Verantwortung im Drogentod

Drogentod von Matthew Perry: Arzt bekennt sich schuldig

Ein amerikanisches Gericht hat einem der Beschuldigten im Todesfall des Schauspielers Matthew Perry Berufsverbot erteilt. Der Arzt Mark Chavez, der sich im Rahmen einer Vereinbarung mit der Justiz schuldig bekannte, für den Tod des „Friends“-Stars mitverantwortlich zu sein, darf nicht mehr praktizieren. Diese Entscheidung wurde am Freitag (Ortszeit) bekannt gegeben. Chavez ist einer von fünf Beschuldigten, denen vorgeworfen wird, Perry illegal mit Ketamin versorgt zu haben.

Chavez hatte zugestimmt, sich wegen seiner Beteiligung an einer Verschwörung zur Verteilung von Ketamin schuldig zu bekennen. Nach Zahlung einer Kaution von 50.000 Dollar (rund 45.000 Euro) wurde er vorläufig freigelassen. Zwei weitere Angeklagte, der Arzt Salvador Plasencia und die als „Ketamin-Königin“ bekannte Jasveen Sangha, haben ebenfalls ein Schuldbekenntnis abgelegt. Die Prozesse gegen Plasencia und Sangha sind für Oktober angesetzt.

Ermittlungen und Vorwürfe

Die US-Staatsanwaltschaft hat den fünf Beschuldigten vorgeworfen, Perrys Suchtprobleme ausgenutzt zu haben, um sich zu bereichern. Bundesanwalt Martin Estrada erklärte, die Ermittlungen hätten „die Existenz eines großen und geheimen verbrecherischen Netzwerkes“ aufgedeckt, das für die Verteilung großer Mengen von Ketamin an Perry und andere Personen verantwortlich sei. Perry wurde Ende Oktober 2023 tot in seinem Whirlpool in Los Angeles aufgefunden. Laut dem Bericht der Gerichtsmedizin verstarb er an den „akuten Wirkungen von Ketamin“. Dieses Mittel wird von Ärzten als Anästhetikum eingesetzt und findet auch Anwendung in der Behandlung von Depressionen. Aufgrund seiner betäubenden und halluzinogenen Eigenschaften wird Ketamin jedoch auch auf dem Schwarzmarkt gehandelt.

Hintergrund zu Matthew Perry

Matthew Perry erlangte in den 1990er Jahren durch seine Rolle als Chandler Bing in der beliebten Fernsehserie „Friends“ weltweite Berühmtheit. In seiner Autobiografie, die im vergangenen Jahr veröffentlicht wurde, sprach Perry offen über seinen jahrelangen Kampf mit Medikamenten- und Alkoholsucht. Er berichtete, mehr als neun Millionen Dollar für 65 Aufenthalte in Entzugskliniken ausgegeben zu haben. Diese ehrlichen Einblicke in sein Leben verdeutlichen die Schwierigkeiten, mit denen er konfrontiert war.

Berichten zufolge hatte Perry Ketamin unter ärztlicher Aufsicht im Rahmen einer Therapie gegen Depressionen eingenommen. Allerdings fand in den Tagen vor seinem Tod keine solche beaufsichtigte Einnahme statt. Die Umstände seines Todes werfen Fragen auf, insbesondere wie er an die tödlichen Mengen des Narkosemittels gelangen konnte.

Rechtliche Konsequenzen

Die rechtlichen Konsequenzen für die Beschuldigten sind erheblich. Der Arzt Mark Chavez, der sich schuldig bekannt hat, könnte mit einer Gefängnisstrafe von bis zu zehn Jahren rechnen. Der Anwalt von Chavez erklärte, sein Mandant sei „unglaublich reumütig“ und wolle mit der Staatsanwaltschaft kooperieren, um das Unrecht, das geschehen ist, wiedergutzumachen. Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen, und weitere rechtliche Schritte gegen die anderen Beschuldigten stehen bevor.

Öffentliche Reaktionen

Der Tod von Matthew Perry hat in der Öffentlichkeit und unter seinen Kollegen in Hollywood große Trauer ausgelöst. Viele Menschen erinnern sich an die positiven Beiträge, die er zur Unterhaltungsindustrie geleistet hat, und an den Einfluss, den er auf die Kultur hatte. Gleichzeitig hat sein Tod eine Diskussion über die Gefahren von Drogenmissbrauch und die Verantwortung von medizinischem Fachpersonal angestoßen.

Die Ereignisse rund um den Drogentod von Matthew Perry und die anschließenden rechtlichen Schritte gegen die Beschuldigten werfen ein Schlaglicht auf die komplexen Themen von Sucht, Verantwortung und den Umgang mit psychischen Erkrankungen in der Gesellschaft.

Die Prozesse gegen die weiteren Beschuldigten werden mit Spannung erwartet, und die Öffentlichkeit wird aufmerksam verfolgen, wie sich die rechtlichen Auseinandersetzungen entwickeln.

Quelle: FAZ, Stern, n-tv, Promiflash.

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