Die Beziehung zwischen Friedrich Merz und China sowie deren potenzieller Einfluss auf die deutsch-chinesischen Wirtschaftsbeziehungen sind Gegenstand wiederkehrender Diskussionen. Wie die FAZ im Februar 2025 berichtete, fand in Shanghai nach der Bundestagswahl ein Nachwahlfrühstück mit deutschen Wirtschaftsvertretern statt. Dort wurde die Frage aufgeworfen, welche Auswirkungen eine schwarz-rote Koalition auf die Wirtschaftsbeziehungen zu China haben könnte. Die Stimmung war abwartend, jedoch nicht pessimistisch.
Deutschlands Wirtschaftsmodell, das stark auf Exporte ausgerichtet ist, steht vor Herausforderungen, wie ein MERICS-Bericht vom April 2018 hervorhebt. Die Beziehungen zu den beiden größten Handelspartnern, den USA und China, sind komplex. Während die USA mit protektionistischen Maßnahmen drohen, verfolgt China eine aggressive Industriepolitik, die darauf abzielt, Schlüsseltechnologien zu erwerben und ausländische Technologieführer zu verdrängen. Dies betrifft auch deutsche Unternehmen in Branchen wie Automobilbau, Maschinenbau und Chemie.
Die Covid-19-Pandemie hat die deutsch-chinesischen Beziehungen zusätzlich belastet, wie eine MERICS-Analyse vom Mai 2020 aufzeigt. Neben der Diskussion über Chinas Krisenmanagement rückte auch Chinas Einflussnahme auf die öffentliche Meinung in Deutschland in den Fokus. Chinesische Stellen sollen versucht haben, deutsche Beamte zu positiven Äußerungen über Chinas Umgang mit der Krise zu bewegen. Die deutsche Regierung reagierte zurückhaltend und betonte lediglich, der Bitte Chinas nicht nachzukommen.
Ein Interview mit Maurice Gourdault-Montagne, dem ehemaligen französischen Botschafter in China, das im Juli 2020 von MERICS veröffentlicht wurde, beleuchtet die Bedeutung Deutschlands für die EU-China-Beziehungen. Gourdault-Montagne betont, dass China Deutschland als wichtigen westlichen Partner betrachte und auf dessen Stimme höre. Deutschlands Marktanteil und Investitionen in China seien größer als die anderer EU-Mitgliedstaaten, was dem Land eine besondere Stellung verleihe.