Die Energiekrise, die durch den Krieg in der Ukraine ausgelöst wurde, hat weitreichende Folgen für die deutsche Wirtschaft und Gesellschaft. Neben den stark gestiegenen Preisen für Strom und Gas sind auch die Mietnebenkosten für Mieter deutlich gestiegen. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, sind die Nebenkosten für Mieter in den vergangenen zwei Jahren deutschlandweit um durchschnittlich 17 Prozent gestiegen.
Besonders betroffen von den steigenden Nebenkosten sind Mieter in älteren Wohnungen und in Metropolen. Dies geht aus einer Analyse des Vergleichsportals Immoscout24 hervor, die der FAZ vorliegt. Demnach sind die Mietnebenkosten für bestehende Wohnungen in den großen Städten seit gut zwei Jahren im Durchschnitt um rund 20 Prozent gestiegen. Deutschlandweit errechnet sich eine Zunahme um 17 Prozent.
Als Grund für die starken Preisanstiege nennen Experten die deutlich gestiegenen Energiekosten. Diese fielen in schlecht sanierten älteren Wohnungen höher aus als in energieeffizienteren Neubauten, heißt es. Dass neue Wohnungen dennoch ähnlich hohe Nebenkosten aufwiesen wie bestehende, liege unter anderem an höheren Wartungskosten etwa für Fahrstühle und Tiefgaragen.
Die steigenden Nebenkosten stellen viele Mieter vor große finanzielle Herausforderungen. Gesa Crockford, Geschäftsführerin von Immoscout24, warnt davor, dass die Wohnkostenbelastung für viele Menschen doppelt zunehme, da neben den Nebenkosten auch die Kaltmieten steigen.
Um die Belastung für Mieter abzufedern, hat die Bundesregierung verschiedene Entlastungspakete geschnürt. So wurde unter anderem die Mehrwertsteuer auf Gas von 19 auf 7 Prozent gesenkt. Ob diese Maßnahmen ausreichen, um die Folgen der Energiekrise für Mieter abzufangen, bleibt abzuwarten.
Neben den steigenden Energiekosten sind auch die Preise für andere Nebenkostenpositionen gestiegen. So haben sich beispielsweise die Kosten für Hausmeisterdienste, Reinigung und Wartung in den vergangenen Jahren erhöht.
Mieter sollten ihre Nebenkostenabrechnung daher genau prüfen und gegebenenfalls Widerspruch einlegen. Hilfestellung bieten hier Mietervereine oder Verbraucherzentralen.
Quellen:
- Frankfurter Allgemeine Zeitung: https://www.faz.net/aktuell/finanzen/meine-finanzen/mieten-und-wohnen/nebenkosten-fuer-mieter-sind-seit-energiekrise-deutlich-gestiegen-110067651.html
- Immoscout24