4.3.2025
Milliarden-Loch in der EU: Der Kampf gegen Mehrwertsteuerbetrug
Mehrwertsteuerbetrug in der EU: Ein Milliardenproblem

Mehrwertsteuerbetrug in der EU: Ein Milliardenproblem

Der Mehrwertsteuerbetrug innerhalb der EU verursacht jährlich Schäden in Milliardenhöhe. Wie die Süddeutsche Zeitung (SZ) in einem Artikel vom 4. März 2025 berichtet, erläuterte André Ritter, Vizechef der Europäischen Staatsanwaltschaft (EUStA), im Jahresbericht der Behörde die Dimension des Problems anhand eines Beispiels: Ein Kunde einer Münchener Bank trug über zwei Jahre hinweg täglich hohe Bargeldbeträge „in einer Sporttasche“ aus der Bank, nachdem er zuvor insgesamt 80 Millionen Euro über eine Briefkastenfirma eingezahlt hatte. Dass dies ohne Reaktion der Bankangestellten geschah, bezeichnete Ritter als „sehr überraschend“ und als Beispiel für mangelnde Geldwäschebekämpfung.

Die SZ verweist in einem weiteren Artikel vom 11. Juli 2023 darauf, dass durch Umsatzsteuerbetrug dem deutschen Staat jährlich etwa 20 Milliarden Euro entgehen. Während in der Bundesregierung über den Haushalt gestritten wird, können Betrüger weiterhin hohe Summen aus der Staatskasse abzweigen.

Das Problem des Mehrwertsteuerbetrugs ist nicht neu. Bereits 2017 berichtete die Tagesschau, dass der EU jährlich 150 Milliarden Euro durch mangelnde Regelungen zur grenzüberschreitenden Besteuerung entgehen. EU-Finanzkommissar Pierre Moscovici sprach damals von einem „Betrugskarussell“, bei dem Scheinfirmen in verschiedenen EU-Ländern Waren ohne Mehrwertsteuer hin- und herschieben. Die Waren werden dann real verkauft, die Mehrwertsteuer wird aber nicht abgeführt.

Auch der ORF berichtete am 10. September 2020 über das anhaltende Problem. Demnach entgingen den EU-Ländern im Jahr 2018 schätzungsweise 140 Milliarden Euro an Mehrwertsteuereinnahmen durch Betrug. In Österreich belief sich der Schaden auf 2,9 Milliarden Euro. EU-Wirtschaftskommissar Gentiloni forderte daraufhin einen entschlosseneren Kampf gegen den Mehrwertsteuerbetrug.

Quellen:

Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von ki erstellt.
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