19.10.2024
Modernisierung der Notfallversorgung im Kreiskrankenhaus Freiberg
Notfallversorgung: Kreiskrankenhaus Freiberg baut Notaufnahme um

Notfallversorgung: Kreiskrankenhaus Freiberg baut Notaufnahme um

Das Kreiskrankenhaus Freiberg hat angekündigt, seine Zentrale Notaufnahme (ZNA) in ein Integriertes Notfallzentrum (INZ) umzuwandeln und gleichzeitig ein Integriertes Kinder-Notfallzentrum aufzubauen. Dieses Vorhaben wird als Modellprojekt in Zusammenarbeit mit der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) realisiert und soll eine strukturelle Neuausrichtung sowie eine Erweiterung des Leistungsspektrums ermöglichen. Mit dieser Initiative nimmt das Kreiskrankenhaus Freiberg eine Vorreiterrolle in Sachsen ein.

Notwendigkeit eines Integrierten Notfallzentrums

Chefarzt der Notaufnahme, Dr. Ralf Walper, betont die Dringlichkeit eines INZ zur Verbesserung der Patientensteuerung. Viele Patienten, die die Notaufnahme aufsuchen, benötigen eigentlich eine Behandlung durch niedergelassene Haus- oder Fachärzte. Da diese jedoch häufig keine zeitnahen Termine anbieten können, suchen die Betroffenen die Notaufnahme auf, was wertvolle Kapazitäten für echte Notfälle bindet. Diese Problematik wird durch den Rückgang der niedergelassenen Ärzte und die alternde Bevölkerung im Landkreis Mittelsachsen zusätzlich verschärft.

Struktur und Ablauf im neuen Notfallzentrum

Das geplante INZ wird eine Notdienstpraxis der KV beinhalten, die an einem gemeinsamen Tresen die Ersteinschätzung der Patienten vornimmt. Hierbei wird festgestellt, welche Behandlung erforderlich ist und wo diese stattfinden kann. Diese strukturierte Herangehensweise soll dazu beitragen, die Patientenströme effektiver zu steuern und die Wartezeiten in der Notaufnahme zu reduzieren.

Reaktionen und Unterstützung

Bei einem Besuch im Kreiskrankenhaus zeigte sich Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) beeindruckt von den fortschrittlichen Ansätzen der Klinikleitung. Sie lobte die Verantwortlichen für ihr Engagement, die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen im Gesundheitswesen zu bewältigen und damit den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken.

Herausforderungen in der Notfallversorgung

Die Notfallversorgung steht vor zahlreichen Herausforderungen. Laut Krankenhausgeschäftsführer Matthias Stolze wird der Behandlungsbedarf in der Notaufnahme weiter zunehmen. Dies ist auf die demografischen Veränderungen und den Rückgang der Hausärzte zurückzuführen. Im vergangenen Jahr haben sich rund 24.500 Patienten in der Notaufnahme des Kreiskrankenhauses Freiberg gemeldet, wobei nur etwa 40 Prozent davon echte Notfälle waren.

Ausblick auf die Umsetzung

Die Umgestaltung der Notaufnahme zum INZ ist ein bedeutender Schritt zur Verbesserung der medizinischen Versorgung in der Region. Die Verantwortlichen des Kreiskrankenhauses Freiberg sind optimistisch, dass das neue Konzept nicht nur die Effizienz steigern, sondern auch die Qualität der Patientenversorgung erheblich verbessern wird. Die Umsetzung des Projekts wird in den kommenden Monaten vorangetrieben, wobei die Klinik auf die Unterstützung der KV und anderer Partner angewiesen ist.

Fazit

Die geplante Umgestaltung der Notaufnahme im Kreiskrankenhaus Freiberg zum Integrierten Notfallzentrum ist ein innovativer Ansatz zur Bewältigung der Herausforderungen im Bereich der Notfallversorgung. Durch die enge Zusammenarbeit mit der Kassenärztlichen Vereinigung und die Einführung eines strukturierten Ablaufs sollen die Patientenströme effizienter gesteuert und die Wartezeiten verkürzt werden. Diese Maßnahmen könnten nicht nur die medizinische Versorgung in der Region verbessern, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur Stärkung des Gesundheitssystems in Sachsen leisten.

Quellen

Die Informationen in diesem Artikel stammen aus verschiedenen Quellen, einschließlich der Deutschen Presse-Agentur (dpa) und Berichten über die aktuellen Entwicklungen im Kreiskrankenhaus Freiberg.

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