Der AfD-Bundestagsabgeordnete Matthias Moosdorf steht aufgrund seiner Honorarprofessur an der renommierten Moskauer Gnessin-Musikhochschule fraktionsintern in der Kritik. Wie die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-11/12/afd-politiker-moosdorf-wegen-moskau-professur-unter-druck) berichtet, könnte der außenpolitische Sprecher der Fraktion seinen Posten verlieren. Im Arbeitskreis Außenpolitik sprach sich eine Mehrheit der Abgeordneten für seine Ablösung aus. Dies wurde durch einen Fraktionssprecher bestätigt und deckt sich mit vorherigen Berichten von t-online.
Moosdorf selbst betonte gegenüber der dpa, dass es sich bei der Abstimmung lediglich um ein Stimmungsbild und nicht um eine Abwahl handle. Eine Abwahl bedürfe einer Zweidrittelmehrheit innerhalb der Fraktion. Ob diese erreicht wird, ist laut Angaben aus Fraktionskreisen unklar. Eine Entscheidung wird voraussichtlich erst in der kommenden Sitzungswoche fallen.
Moosdorf bestätigte die Annahme der Honorarprofessur im September. Die Gnessin-Akademie wird vom russischen Kulturministerium finanziert. Der Cellist sieht sein Engagement, wie er in einer Stellungnahme erklärte, als Zeichen der Verständigung. Musik kenne keine ideologischen Grenzen. Für seine Tätigkeit reiste der 59-jährige sächsische Bundestagsabgeordnete im September für drei Tage nach Moskau, wie er der dpa mitteilte. Er plane, „einmal im Vierteljahr mehrere Tage dort Ensembles in Kammermusik zu unterrichten“.
Die Fraktionsspitze betrachtet Moosdorfs Verbindung nach Moskau mit Skepsis. Der Erste Parlamentarische Geschäftsführer Bernd Baumann äußerte gegenüber der dpa, dass die Situation anders zu bewerten sei als eine Professur in einem anderen Land. Die politische Komponente sei nicht zu ignorieren. Ähnliche Bedenken wurden auch von der Süddeutschen Zeitung (https://www.sueddeutsche.de/politik/parteien-afd-politiker-moosdorf-wegen-moskau-professur-unter-druck-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-241112-930-286660) wiedergegeben.
Moosdorf teilte der dpa mit, dass er die Akademie über seine Entscheidung informiert habe, für die restliche Legislaturperiode aufgrund des beginnenden Wahlkampfes nicht nach Moskau zu reisen. Er betonte, dass er keine feste Stelle an der Akademie habe, es keinen Vertrag gebe und er kein Geld erhalten habe. Diese Information deckt sich mit Berichten von t-online (https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/innenpolitik/id_100510216/afd-abgeordneter-matthias-moosdorf-wegen-nebenjob-in-moskau-unter-druck-.html), die auch über die Entscheidung des AfD-Fraktionsvorstands berichteten, Moosdorf die Teilnahme an zwei Auslandsreisen zu untersagen.
Wie die Tagesschau (https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/afd-moosdorf-russland-100.html) berichtet, ist Moosdorf nicht der einzige AfD-Politiker mit Verbindungen nach Russland. Die Partei pflegt bekanntermaßen Kontakte zu Russland und setzt sich für ein Ende der Sanktionen gegen Moskau ein. Die neue musikzeitung (https://www.nmz.de/menschen/afd-politiker-moosdorf-hat-honorarprofessur-moskau-update-151024) berichtete ebenfalls über Moosdorfs Honorarprofessur und die damit verbundene Kritik. Die Volksstimme (https://www.volksstimme.de/panorama/afd-fraktion-problematik-wegen-moosdorfs-moskau-professur-3932501) zitierte Bernd Baumann, der die Moskau-Verbindung des Abgeordneten als problematisch bezeichnete.
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