1.11.2024
Mysteriöses Kegelrobbensterben an der Ostseeküste

Ungewöhnlich hohe Zahl toter Kegelrobben in Vorpommern – Ertrinken als mögliche Ursache

An der vorpommerschen Küste sorgt eine ungewöhnlich hohe Anzahl toter Kegelrobben für Besorgnis. Wie die Kuratorin für Meeressäugetiere am Deutschen Meeresmuseum in Stralsund, Judith Denkinger, mitteilte, verdichten sich die Hinweise auf ein Ertrinken der Tiere, möglicherweise in Fischernetzen. Erste Ergebnisse histologischer Untersuchungen, über die der NDR zuerst berichtete, würden diese These stützen und zeigten Übereinstimmungen mit Befunden von Tieren, die als Beifang verendet sind. Die Gewebeproben stammen von drei Robben, die von Experten des Meeresmuseums seziert wurden. (Quelle: dpa, Zeit Online)

Seit Anfang Oktober wurden laut Denkinger rund 40 tote Kegelrobben entdeckt, hauptsächlich im Südosten Rügens. Auch auf der Insel Greifswalder Oie, einem wichtigen Lebensraum für die Tiere in der Region, wurden fünf Kadaver gefunden, die jedoch nicht geborgen wurden. Bei einigen Tieren wurden Druckstellen im Halsbereich und Abrieb an der Schnauze festgestellt, was auf ein Verfangen in Netzen hindeuten könnte. (Quelle: dpa, Süddeutsche Zeitung)

Andere Todesursachen, mit Ausnahme einer möglichen Vergiftung, seien weitgehend ausgeschlossen worden. Denkinger hält eine Vergiftung jedoch für unwahrscheinlich, da in diesem Fall auch andere Tierarten betroffen sein müssten. Weitere histologische Untersuchungen und Sektionen sind geplant, um die Todesursache endgültig zu klären. Auch das Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung im schleswig-holsteinischen Büsum ist an der Untersuchung beteiligt. (Quelle: dpa, Stern)

Der WWF fordert angesichts der unklaren Todesursache vorsorglich die Schließung von Reusen in den betroffenen Küstenbereichen. (Quelle: Stern)

Der Umweltminister Till Backhaus (SPD) betonte die Ernsthaftigkeit der Situation und versicherte, dass die Ereignisse gründlich untersucht werden. Er erinnerte an eine ähnliche Häufung von Robben-Totfunden im Jahr 2017, deren Ursache ebenfalls ungeklärt blieb. (Quelle: Stern)

Das Meeresmuseum und das Biosphärenreservat Südost-Rügen haben Anzeige gegen Unbekannt erstattet. (Quelle: Web.de)

Quellen:

  • Zeit Online
  • Süddeutsche Zeitung
  • Stern
  • Web.de
  • dpa
  • Nordschleswiger
  • Instagram (meeresschutz_org)
  • BUND
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