Die Überschuldungsquoten in Nordrhein-Westfalen sind zwar leicht gesunken, doch das Ruhrgebiet bleibt weiterhin ein Schwerpunkt der Problematik. Wie die "Zeit" am 19. November 2024 berichtete (https://www.zeit.de/news/2024-11/19/ueberschuldung-ruhrgebietsstaedte-liegen-im-ranking-vorn), zeigt der aktuelle Creditreform-Schuldneratlas 2024, dass Städte wie Gelsenkirchen und Herne im bundesweiten Vergleich der Städte mit den höchsten Überschuldungsquoten auf den Plätzen drei und vier liegen – hinter Bremerhaven und Pirmasens. Demnach verzeichneten Gelsenkirchen mit 16,48 Prozent und Herne mit 15,84 Prozent den stärksten Anstieg der Überschuldungsquote in den letzten 20 Jahren.
Auch bei den Großstädten mit über 400.000 Einwohnern führt Nordrhein-Westfalen die Liste an: Duisburg, Essen und Dortmund weisen die höchsten Anteile an überschuldeten Personen im Verhältnis zur erwachsenen Bevölkerung auf. Die Überschuldungsquote wird als der Anteil überschuldeter Personen an der gesamten erwachsenen Bevölkerung berechnet.
Insgesamt leben in Nordrhein-Westfalen über 1,4 Millionen verschuldete Menschen – mehr als in jedem anderen Bundesland. Wie der "Stern" berichtet (https://www.stern.de/gesellschaft/regional/nordrhein-westfalen/creditreform-schuldneratlas--ueberschuldung--ruhrgebietsstaedte-liegen-im-ranking-vorn-35240472.html), liegt die Überschuldungsquote in NRW laut Creditreform bei 9,58 Prozent. Dies ist zwar ein leichter Rückgang im Vergleich zum Vorjahr (9,72 Prozent), dennoch belegt NRW im Bundesländervergleich den 13. Platz. Bremen verzeichnet die höchste, Bayern die niedrigste Überschuldungsquote. Bundesweit sank die Quote von 8,15 auf 8,09 Prozent.
Die Westdeutsche Zeitung (https://www.wz.de/nrw/ueberschuldung-ruhrgebietsstaedte-liegen-im-ranking-vorn_aid-121268843) betont ebenfalls den Rückgang der Überschuldung in Nordrhein-Westfalen, weist aber gleichzeitig auf die anhaltende Problematik im Ruhrgebiet hin.
Laut Creditreform gilt eine Person als überschuldet, wenn sie ihren finanziellen Verpflichtungen dauerhaft nicht nachkommen kann. Für den Schuldneratlas werden anonymisierte Daten aus verschiedenen Quellen, darunter amtliche Register und Online-Händler, ausgewertet. Wie das Mindener Tageblatt berichtet (https://www.mt.de/regionales/nrw/Ueberschuldung-Ruhrgebietsstaedte-liegen-im-Ranking-vorn-23985482.html), wurde die Berechnungsmethode des Schuldneratlas im vergangenen Jahr umgestellt, wodurch die aktuellen Zahlen nicht direkt mit Daten vor 2023 vergleichbar sind.
Boniversum (https://www.boniversum.de/aktuelles-studien/schuldner-atlas) informiert allgemein über die Entstehung von Überschuldung und nennt verschiedene Auslöser, darunter Arbeitslosigkeit, Niedrigeinkommen und unwirtschaftliche Haushaltsführung.