Die Situation im Nahen Osten bleibt weiterhin äußerst angespannt. Im Libanon steigt die Zahl der Todesopfer durch israelische Angriffe weiter an. Das libanesische Gesundheitsministerium meldet, wie die FAZ berichtet, mehr als 3500 Tote und über 14.000 Verletzte. Allein am Freitag seien sieben Menschen ums Leben gekommen.
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben erneut Ziele im Süden von Beirut und in der Küstenstadt Tyros angegriffen. Gleichzeitig meldet das israelische Militär, dass die Hisbollah bis zum Nachmittag rund 65 Geschosse vom Libanon aus auf Israel abgefeuert habe. Diese Angaben konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden. Die israelische Luftwaffe griff in den südlichen Vororten von Beirut, bekannt als Dahija, Kommandozentralen der Hisbollah an. Zuvor waren dort bereits Waffenlager und andere Infrastruktur der Miliz Ziele israelischer Luftschläge gewesen. Die israelische Armee rief die Bewohner mehrerer Gebäude in der Gegend zur Flucht auf.
Auch im Südlibanon dauern die Kämpfe und Angriffe an. Die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA meldete mehrere israelische Luftangriffe und Artilleriebeschuss. Israels Militär rief Anwohner aus 15 Dörfern zur Flucht auf.
Im Gazastreifen wurden bei einem Angriff des israelischen Militärs auf ein Flüchtlingslager zehn Menschen getötet, wie palästinensische Sanitäter berichten. Getroffen wurde die Abu-Assi-Schule im Lager Schati im Westen von Gaza-Stadt, die als Unterkunft für vertriebene Familien genutzt wird. Mindestens 20 Menschen wurden verletzt.
Zwei hochrangige Anführer der mit der Hamas verbündeten Palästinensermiliz Islamischer Dschihad wurden bei einem israelischen Angriff in Syrien getötet. Es handelt sich um Abdel Asis Minawi, Mitglied des Politbüros der Gruppe, und deren Außenbeauftragten Rasmi Jussuf Abu Issa, wie die islamistische Gruppe am Samstag erklärte. Der Islamische Dschihad bestätigte, dass Minawi und Issa zusammen mit "einer Gruppe von Kadern der Bewegung" bei einem Luftangriff auf Büros und Wohnungen der Miliz am Donnerstag getötet wurden. Zuvor hatte die Nachrichtenagentur AFP aus Kreisen der Miliz von dem Tod der beiden Anführer bei einem Angriff auf Kudsaja, einem Vorort von Damaskus, erfahren.
Die USA haben, wie Al-Dschasira berichtet, Vorschläge für eine Waffenruhe an das libanesische Parlament übermittelt. Der Entwurf wurde dem Parlamentspräsidenten Nabih Berri übermittelt. Das Papier von Botschafterin Lisa Johnson enthält eine Reihe von Vorschlägen, die noch weiter diskutiert werden müssen.
Der hochrangige iranische Berater Ali Laridschani hat bei einem Besuch in Beirut der Regierung und der Hisbollah Irans volle Unterstützung zugesichert. „Das Hauptziel unseres Besuchs ist es, mit aller Kraft zu sagen, dass wir der libanesischen Regierung und dem Volk unter allen Umständen zur Seite stehen werden“, sagte Laridschani laut der staatlichen Nachrichtenagentur NNA.
Die Lage im Nahen Osten ist weiterhin extrem volatil und eine weitere Eskalation des Konflikts wird befürchtet.
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