19.10.2024
Nahost im Würgegriff: Eskalation und globale Schockwellen
Seit dem Überfall der palästinensischen Terrororganisation Hamas im Oktober 2023 auf Israel hat sich die Situation im Nahen Osten erneut zugespitzt. Israel reagierte auf den Angriff mit einer militärischen Offensive im Gazastreifen, um die Hamas zu bekämpfen. Diese Entwicklung hat die Huthi-Rebellen im Jemen dazu veranlasst, sich in den Konflikt einzumischen und den Schiffsverkehr im Roten Meer anzugreifen. Diese Eskalation des Konflikts hat die internationale Gemeinschaft alarmiert, da die Sicherheit einer der wichtigsten Schifffahrtsrouten der Welt bedroht wird. Die Huthi-Rebellen sind eine schiitische politisch-militärische Bewegung im Jemen, die seit Jahren im Konflikt mit der sunnitisch geprägten jemenitischen Regierung steht. Sie kontrollieren große Teile des Nordens des Landes, einschließlich der Hauptstadt Sanaa, und haben 2015 das Parlament aufgelöst. Der Konflikt im Jemen hat sich zu einem Stellvertreterkrieg zwischen Saudi-Arabien und dem Iran entwickelt, wobei die Huthi von Teheran militärisch unterstützt werden. Die jüngsten Angriffe der Huthi im Roten Meer, einschließlich der Kaperung eines Schiffes, werden als Solidaritätsbekundungen mit der Hamas und den Palästinensern im Gazastreifen dargestellt. Die Huthi fordern das Ende der israelischen Offensive im Gazastreifen und die Lieferung von Nahrungsmitteln und medizinischen Hilfsgütern dorthin. Die USA und Großbritannien haben als Reaktion auf die Bedrohung durch die Huthi Stellungen im Jemen bombardiert, und die USA haben die Huthi erneut als Terrororganisation eingestuft. Die Rolle des Iran in diesem Konflikt ist von besonderem Interesse. Teheran hat die Huthi militärisch aufgerüstet und mit Drohnen beliefert. Während der Iran bestreitet, direkte Anweisungen für die Angriffe auf Schiffe gegeben zu haben, ist es offensichtlich, dass die Huthi die Interessen Teherans im Kampf gegen die amerikanische Präsenz in der Region vertreten. Der Iran strebt die Vormachtstellung im Persischen Golf an und möchte die USA aus der Region vertreiben. Die Angriffe der Huthi haben erhebliche Auswirkungen auf den internationalen Handel und die Schifffahrt. Reedereien meiden zunehmend die Route durch den Suezkanal und das Rote Meer, was zu Verzögerungen und finanziellen Einbußen führt. Auch die deutsche Marine plant, sich an einer EU-Militärmission zu beteiligen, um die Schifffahrt zu schützen, wobei der Bundestag einem solchen Einsatz noch zustimmen muss. Die internationale Gemeinschaft, einschließlich der UN und des Westens, hat ihre Besorgnis über die Angriffe im Roten Meer zum Ausdruck gebracht. Der UN-Sicherheitsrat forderte ein sofortiges Ende der Attacken. Der Druck auf Israel für eine Zwei-Staaten-Lösung steigt, und die EU verständigt sich auf einen Militäreinsatz im Roten Meer, um auf die Bedrohung durch die Huthi-Angriffe zu reagieren. Die Einmischung der Huthi in den Nahostkonflikt zeigt die komplexen Verflechtungen regionaler Mächte im Kampf um Einfluss und Kontrolle. Während der Jemen selbst mit einer humanitären Krise kämpft, ist die Beteiligung seiner Bürgerkriegspartei an einem entfernten Konflikt ein Zeichen für die zunehmende Regionalisierung des Nahostkonflikts und die Notwendigkeit einer umfassenden diplomatischen Lösung.
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