18.10.2024
NahostkonfliktNachTötungSinwarsGeringeFriedenshoffnungen

Krieg im Nahen Osten: Nur wenig Hoffnung auf Frieden

Die Tötung des Hamas-Anführers Jahia Sinwar durch israelische Streitkräfte hat weltweit für Aufsehen gesorgt. Während einige auf diplomatische Lösungen und die Freilassung der Geiseln hoffen, befürchten andere eine weitere Eskalation der Gewalt im Nahen Osten.

Sinwar, der als Drahtzieher des Angriffs der Hamas auf Israel im Oktober 2023 galt, wurde am Donnerstag im Gazastreifen getötet. Die Hamas bestätigte seinen Tod und kündigte Vergeltung an. Israel hingegen feierte die Tötung Sinwars als Erfolg im Kampf gegen den Terrorismus.

Die internationale Gemeinschaft reagierte besorgt auf die Ereignisse. US-Präsident Joe Biden rief in Berlin zu einer friedlichen Lösung des Konflikts auf und betonte die Notwendigkeit, einen Weg zum Frieden und zu einer besseren Zukunft in Gaza zu finden. Bundeskanzler Olaf Scholz äußerte die Hoffnung auf einen Waffenstillstand und ein Abkommen zur Freilassung der Geiseln.

Doch die Hoffnungen auf Frieden scheinen gering. In Israel selbst ist umstritten, wie es nach Sinwars Tod weitergehen soll. Premierminister Benjamin Netanjahu steht vor der Entscheidung, ob er die Gunst der Stunde nutzen und ernsthaft über die Rückkehr der Geiseln verhandeln oder eine weitere Eskalation der Gewalt riskieren will.

Die Familien der Geiseln, die seit über einem Jahr von der Hamas festgehalten werden, forderten Netanjahu auf, den militärischen Erfolg für einen sofortigen Deal mit der Hamas zu nutzen. Westliche Geheimdienste gehen davon aus, dass viele der Geiseln nicht mehr am Leben sind.

Doch Netanjahu steht unter dem Druck seiner rechtsgerichteten Koalitionspartner, die einen Deal mit der Hamas ablehnen. Auch die unsichere Lage innerhalb der Hamas, wo noch unklar ist, wer Sinwars Nachfolge antreten wird, erschwert die Verhandlungen.

Zudem verschärft sich die Lage im gesamten Nahen Osten. Die Hisbollah, eine mit der Hamas verbündete Miliz im Libanon, kündigte eine neue Phase der Konfrontation mit Israel an. Auch der Iran, der die Hamas unterstützt, drohte mit Vergeltung für Sinwars Tod.

Die Tötung Sinwars hat den Nahostkonflikt somit an einen neuen Tiefpunkt geführt. Die Hoffnungen auf eine friedliche Lösung sind gering, die Gefahr einer weiteren Eskalation der Gewalt ist groß. Ob und wie es zu einer Deeskalation kommen kann, hängt maßgeblich von den Entscheidungen der israelischen Regierung und der internationalen Gemeinschaft ab.

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