18.10.2024
Bidens Kurzbesuch in Berlin: Zeichen der Versöhnung?

Biden in Berlin: Er kam nicht zum Nachtreten

Da steht ein gut gelaunter Präsident im Schloss Bellevue. Nicht der Hausherr ist gemeint, obwohl Frank-Walter Steinmeier auch entspannt wirkt. Nein, Joe Biden ist es, der mit den Gästen munter plaudert, keinerlei Berührungsängste hat, offenbar auch keine Eile.
Der amerikanische Präsident ist am Donnerstagabend zu seinem ersten bilateralen Besuch nach Berlin gekommen, berichtet die F.A.Z. Es ist eine Stippvisite auf seinen letzten Metern als Präsident. Eigentlich hätte er schon in der vergangenen Woche für mehrere Tage nach Deutschland kommen wollen. Doch der Hurrikan „Milton“, der sich auf Florida zubewegte, machte ihm einen Strich durch die Rechnung. So wurde aus dem Staatsbesuch ein kurzer Arbeitsbesuch.
Für Olaf Scholz war kein Politiker wichtiger als Joe Biden, um den deutschen Kurs in Zeiten des Ukraine-Krieges abzustecken. Im Gleichschritt und in Reibung, wie die F.A.Z. berichtet.
In Berlin traf Biden neben Bundespräsident Steinmeier auch auf Bundeskanzler Olaf Scholz. Später am Tag kam es zu einem Vierertreffen mit Scholz, Biden, dem britischen Premierminister Keir Starmer und dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron.
Dass Biden so kurz vor der US-Wahl und drei Monate vor dem Ende seiner Amtszeit noch nach Deutschland reist, zeigt, wie wichtig ihm Deutschland ist. Es ist der erste offizielle Besuch des 81-Jährigen als Präsident in der deutschen Hauptstadt.
Anlass für die Stippvisite waren unter anderem die angespannten Beziehungen zwischen Deutschland und Amerika. Vor allem in der Russland- und Nato-Politik lagen die beiden Länder lange über Kreuz. Doch Biden ließ sich die Laune davon nicht verderben. Im Gegenteil: Er wirkte gelöst und gut gelaunt.
Es scheint, als wolle Biden mit seinem Besuch ein Zeichen der Versöhnung setzen. Er wolle zeigen, dass Amerika und Deutschland auch in schwierigen Zeiten zusammenstehen. Ob ihm das gelingt, wird sich zeigen. Die Zeichen stehen aber nicht schlecht. Denn Biden traf in Berlin auf Gesprächspartner, die ihm wohlgesonnen sind.
So sagte Bundespräsident Steinmeier bei der Begrüßung Bidens, dass die deutsch-amerikanische Freundschaft auf einem soliden Fundament stehe. Und auch Kanzler Scholz betonte, dass Deutschland und Amerika enge Partner seien.
Es ist unwahrscheinlich, dass Biden nach Berlin gekommen ist, um alte Rechnungen zu begleichen. Vielmehr dürfte es ihm darum gehen, die Beziehungen zwischen Deutschland und Amerika zu festigen. Denn er weiß, dass er sich auch in Zukunft auf Deutschland verlassen können muss.
Quellen:
- https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/us-praesident-joe-biden-in-berlin-bei-kanzler-olaf-scholz-110055923.html
- https://www.faz.net/agenturmeldungen/dpa/biden-verlaesst-berlin-nach-kurzbesuch-wieder-110056547.html
- https://www.tagesschau.de/inland/regional/berlin/rbb-absperrungen-und-ausfallende-zuege-biden-besuch-beeintraechtigt-am-freitag-den-berliner-verkehr-100.html
- https://www.zdf.de/nachrichten/politik/joe-biden-besuch-berlin-scholz-steinmeier-deutschland-100.html
- https://www.tagesspiegel.de/berlin/ich-war-schon-da-als-kennedy-1963-in-berlin-war-besuch-von-us-prasident-biden-lockt-zahlreiche-schaulustige-an-12555482.html
- https://www.zdf.de/nachrichten/politik/deutschland/us-praesident-joe-biden-besuch-deutschland-scholz-steinmeier-100.html
- https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2024/10/berlin-us-praesident-joe-biden-besuch-scholz-steinmeier.html
- https://newstral.com/de/article/de/1259200694/biden-in-berlin-er-kam-nicht-zum-nachtreten

Weitere
Artikel