18.10.2024
Art Basel Paris: Ein Triumphzug der Kunst in die französische Hauptstadt

Messe Art Basel: Mehr Kunst kann eine Stadt kaum bieten

Die französische Hauptstadt Paris ist bekannt für ihre reiche Kultur und ihr pulsierendes Kunstleben. Doch in den vergangenen Wochen erlebte die Stadt an der Seine einen noch nie dagewesenen Zustrom an Kunstbegeisterten, Sammlern und Galeristen. Der Grund: Die Art Basel, die renommierteste Kunstmesse der Welt, feierte ihren Einstand im prunkvollen Grand Palais.

Bereits im Vorfeld der Messe war die internationale Kunstszene zahlreich angereist, wie Bettina Wohlfarth in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung berichtet. Die traditionellen Kunstviertel der Stadt, wie die Avenue Matignon in unmittelbarer Nähe des Grand Palais, waren überfüllt mit Besuchern, die die geballte Ladung an Kunst und Kultur erleben wollten. Lange Schlangen bildeten sich vor Galerien, die Werke von Weltstars wie James Turrell präsentierten.

Am Mittwoch war es dann soweit: Der frisch renovierte Grand Palais öffnete seine Pforten für geladene Gäste, Sammler und Fachpublikum. Unter dem neuen Namen "Art Basel Paris" hat die Messe, die zuvor als "Paris+ par Art Basel" firmierte, nun ihr endgültiges Zuhause in der französischen Hauptstadt gefunden. Das imposante Glaskuppeldach des Belle-Époque-Baus tauchte die ausgestellten Kunstwerke in ein faszinierendes Wechselspiel aus Tageslicht und Schatten.

In der Haupthalle des Grand Palais präsentierten sich internationale Top-Galerien und Kunsthändler der gehobenen Preisklasse. Die Standmieten waren hier entsprechend hoch. Insgesamt 195 Galerien aus 42 Ländern waren vertreten, darunter allein 64 Händler aus Paris oder mit Dependancen in der französischen Hauptstadt.

Doch die Art Basel Paris beschränkte sich nicht nur auf die Hallen des Grand Palais. Wie bereits am Heimatstandort Basel, integrierte sich die Messe auch in den urbanen Raum der französischen Hauptstadt. In Kooperation mit verschiedenen Galerien wurden zehn öffentliche Orte in Paris mit Kunstwerken bespielt. So erhob sich beispielsweise ein monumentaler Daumen von César in der Domaine national du Palais-Royal, während ein Schlangenbaum von Niki de Saint Phalle das Institut de France zierte. Besonders sehenswert waren die Arbeiten des Bildhauers Lynn Chadwick, die im Garten des Hôtel de Sully präsentiert wurden.

Die Art Basel Paris unterstrich einmal mehr die Bedeutung der französischen Hauptstadt als Zentrum der internationalen Kunstszene. Wie ein Händler gegenüber der F.A.Z. bemerkte, seien "alle Blicke auf Paris gerichtet". Selbst einflussreiche amerikanische Galerien, die zuvor noch die Frieze-Messe in London besucht hatten, ließen diese zugunsten der Art Basel Paris ausfallen.

Die Begeisterung für Paris als wiedererstarkte Kunstmetropole war überall spürbar. Ob sich die hohen Erwartungen der Galeristen an die Messe trotz eines insgesamt schwächelnden Kunstmarktes erfüllen würden, blieb zunächst abzuwarten. Das Niveau der ausgestellten Werke ließ jedoch auf Optimismus schließen. So verkaufte die Galerie Hauser & Wirth bereits am ersten Tag das teuerste Werk der Messe: Louise Bourgeois' "Spider I", das zukünftig für 20 Millionen Euro die Wand eines privaten Sammlers schmücken wird.

Die Art Basel Paris war ein voller Erfolg und demonstrierte eindrucksvoll die Anziehungskraft der französischen Hauptstadt für die internationale Kunstszene. Die Messe bot nicht nur einen umfassenden Überblick über die aktuellen Entwicklungen im Kunstmarkt, sondern integrierte sich auch perfekt in das kulturelle Leben der Stadt. Paris träumte für einige Tage von Kunst – und die Welt schaute begeistert zu.

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