16.10.2024
Rekordbeteiligung bei Start der US-Wahlvorbereitung in Georgia

Wahl in den USA: Rekordbeteiligung bei vorzeitiger Stimmabgabe in Georgia

In den USA hat die vorzeitige Stimmabgabe für die Präsidentschaftswahl begonnen. Im besonders umkämpften Bundesstaat Georgia verzeichnet man bereits am ersten Tag eine Rekordbeteiligung. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, gaben bis Dienstagnachmittag (Ortszeit) bereits über 300.000 Menschen ihre Stimme ab. Das seien fast doppelt so viele wie am ersten Tag der US-Wahl 2020. Damals wurden 136.000 Stimmen in Georgia gezählt.

Die Präsidentenwahl in den USA findet am 5. November statt. Die vorzeitige Stimmabgabe hat bereits in mehreren Bundesstaaten begonnen. Mit Spannung blicken die Wähler dabei auf die besonders umkämpften sogenannten Swing States, in denen sich die Wahl entscheiden dürfte. Georgia gehörte zu den Bundesstaaten, die für den Wahlausgang 2020 eine Schlüsselrolle spielten. Der Demokrat Joe Biden gewann damals dort mit etwa 12.000 Stimmen Vorsprung. Der unterlegene Donald Trump bemühte sich, seine Wahlniederlage dort – wie auch in anderen Bundesstaaten – nachträglich noch ändern zu lassen. Unter anderem rief er damals den obersten Wahlaufseher Georgias, seinen republikanischen Parteikollegen Brad Raffensperger dazu auf, genügend Stimmen für ihn „zu finden“, um das Ergebnis „nachzuberechnen“ und zu seinen Gunsten zu drehen. Trump ist wegen seiner Versuche angeklagt, den Ausgang der Präsidentenwahl 2020 in dem Bundesstaat zu beeinflussen.

Auch in anderen US-Bundesstaaten hat die vorzeitige Stimmabgabe begonnen, sei es per Briefwahl, sei es durch persönliches Erscheinen in bereits geöffneten Wahllokalen. Nach einer Zählung der Universität Florida haben bereits mehr als fünf Millionen US-Wähler von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht.

Die Umfragen sehen ein extrem knappes Ergebnis der Präsidentschaftswahl voraus, bei der die demokratische Vizepräsidentin Kamala Harris und der republikanische Ex-Präsident Donald Trump gegeneinander antreten. Zugleich wird in der Wahl eine Richtungsentscheidung für die Zukunft der US-Demokratie gesehen.

Das US-Wahlsystem sieht vor, dass der Präsident oder die Präsidentin indirekt von 538 Wahlleuten gewählt wird, die von den einzelnen Bundesstaaten in ein Wahlkollegium entsandt werden. Wer mindestens 270 dieser Wahlleute auf sich vereint, hat die Wahl gewonnen.

Aufgrund dieser Besonderheit wird die Präsidentschaftswahl voraussichtlich in nur einigen wenigen Bundesstaaten entschieden, in denen der Wahlausgang besonders knapp ist. Zu den sieben besonders umkämpften Bundesstaaten - den sogenannten Swing States - zählt Georgia mit seinen 16 Wahlleuten.

In Georgia wird um die Regeln der Stimmauszählung gestritten. Zum einen wird die von der pro-republikanischen Wahlkommission beschlossene Regelung angefochten, dass die Stimmzettel nicht nur von den Maschinen, sondern danach auch von Hand ausgezählt werden müssen. Auch ist noch nicht geklärt, ob Wahlleiter in einzelnen Bezirken bei Bedenken gegen das Auszählungsergebnis die Kompetenz haben, dieses anzufechten oder nicht.

Quellen:

  • https://www.sueddeutsche.de/politik/us-wahl-2024-news-liveblog-georgia-vorzeitige-stimmabgabe-lux.YF5GzGiB63MeXu4eR2Ribj
  • https://www.tagesschau.de/ausland/uswahl/usa-wahlen-georgia-rekord-100.html
Weitere
Artikel