17.10.2024
mRNA Technologie im Kampf gegen Krebs: Erste Patienten erhalten neuartige Impfung

mRNA-Studie: Hoffnung auf Impfung gegen Krebs

Die mRNA-Technologie, die sich während der Corona-Pandemie als äußerst wirksam erwiesen hat, könnte bald auch im Kampf gegen Krebs eine entscheidende Rolle spielen. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, hat in Bochum einer der ersten Darmkrebspatienten weltweit eine neuartige mRNA-Impfung erhalten. Diese soll das Immunsystem des Patienten in die Lage versetzen, im Falle eines Rückfalls des Tumors die Krebszellen frühzeitig zu erkennen und zu bekämpfen.

Der 61-jährige Kai Clemens, so die FAZ, habe die Diagnose Darmkrebs erhalten, nachdem er sich nach langer Zeit endlich zu einer Vorsorgeuntersuchung entschlossen hatte. Nach der Operation, bei der der Tumor entfernt wurde, erhält er nun im Rahmen einer Studie eine mRNA-Impfung, die individuell auf sein Tumorprofil zugeschnitten ist. Die Hoffnung der Ärzte ist, dass die Impfung sein Immunsystem so trainiert, dass es im Falle eines Wiederauftretens des Tumors die Krebszellen sofort erkennt und eliminiert.

Die mRNA-Technologie ermöglicht es, Impfstoffe herzustellen, die den Körper dazu anregen, selbst Proteine zu produzieren, die dann eine Immunantwort auslösen. Im Falle der Corona-Impfung war dies das Spike-Protein des Virus. Bei der Krebsimpfung hingegen werden dem Körper Baupläne für Proteine geliefert, die spezifisch für den jeweiligen Tumor sind. Das Immunsystem lernt so, diese Proteine als gefährlich einzustufen und zu bekämpfen.

Die mRNA-Technologie hat das Potenzial, die Krebstherapie zu revolutionieren, da sie eine personalisierte Medizin ermöglicht. Jeder Tumor ist einzigartig, und mit der mRNA-Technologie können Impfstoffe entwickelt werden, die auf die individuellen Merkmale des Tumors abgestimmt sind. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die Impfung erfolgreich ist und der Krebs dauerhaft besiegt werden kann.

Allerdings, so betont auch das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) auf seiner Webseite, steht die Forschung an mRNA-Impfstoffen gegen Krebs noch am Anfang. Es müssen noch viele Fragen geklärt werden, bevor die Impfungen in der breiten Masse eingesetzt werden können. So ist beispielsweise noch nicht klar, bei welchen Krebsarten die Impfungen am wirksamsten sind und welche Patienten am meisten von der Therapie profitieren würden.

Trotz der noch bestehenden Herausforderungen sind die ersten Ergebnisse vielversprechend. Die mRNA-Technologie hat das Potenzial, die Krebstherapie grundlegend zu verändern und die Heilungschancen von Krebspatienten deutlich zu verbessern.

Quellen:

    - https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/gesundheit/wie-impfen-gegen-krebs-mit-mrna-bald-moeglich-sein-soll-110050350.html - https://www.dkfz.de/de/aktuelles/mRNA-Impfung-gegen-Krebs.html
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