17.10.2024
Baubeginn für Gedenkstätte im ehemaligen KZ Sachsenburg

In Sachsenburg, auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers, wird im November mit dem Bau einer Gedenkstätte begonnen. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, fördert der Freistaat Sachsen das Projekt mit 1,5 Millionen Euro. Diese Mittel stammen aus dem Vermögen der Parteien und Massenorganisationen der ehemaligen DDR. Laut Kulturministerin Barbara Klepsch (CDU) ist dies ein „großer Schritt“ für das Vorhaben, das von der Bürgerschaft seit langem intensiv verfolgt wird. Die Finanzierung erfolgt gemeinschaftlich durch Bund und Land.

Initiative aus der Bürgerschaft

Klepsch lobte die Kommune, die die Initiative für die Gedenkstätte ergriffen hat und sich dafür einsetzt. Dies sei „keineswegs selbstverständlich“. Die Förderung ermöglicht der Stadt eine zügige Umsetzung des Projekts, so Bürgermeister Oliver Gerstner. Ziel sei es, die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus wachzuhalten und eine dauerhafte Auseinandersetzung mit diesem dunklen Kapitel der Geschichte zu fördern.

Bis Ende 2025 soll eine Installation auf dem Fundament der ehemaligen Kommandantenvilla entstehen. Das Außengelände der Villa wird erneuert und eine historische Stützmauer mit einer von Häftlingen angefertigten Betoninschrift restauriert. Parallel dazu laufen die Vorbereitungen für die Sanierung des Hauptgebäudes der künftigen Gedenkstätte und die Entwicklung einer Dauerausstellung. Das Ministerium rechnet ab Mitte 2027 mit mehreren Tausend Besuchern jährlich.

Vorläufer für spätere Konzentrationslager

Das KZ Sachsenburg, errichtet 1933 nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten, zählt zu den ersten Konzentrationslagern in Deutschland. Obwohl kleiner und weniger bekannt als Lager wie Buchenwald oder Sachsenhausen, gilt es als Vorläufer der späteren Konzentrations- und Vernichtungslager. Ab 1934 diente es als einziges KZ in Sachsen und wurde sowohl als Experimentierfeld als auch als Ausbildungsstätte für die Lager-SS genutzt.

Bis 1937 waren in Sachsenburg etwa 10.000 Menschen inhaftiert. Unter ihnen befanden sich Regimegegner wie Sozialdemokraten, Gewerkschafter und Kommunisten, später auch Juden, Pfarrer und sogenannte „Vorbeugehäftlinge“. Bislang erinnert ein „Pfad der Erinnerung“ an die Geschichte des Ortes.

Quellen:

  • https://www.zeit.de/news/2024-10/17/1-5-millionen-euro-fuer-bau-der-kz-gedenkstaette-sachsenburg
  • https://www.sueddeutsche.de/politik/erinnerungsort-1-5-millionen-euro-fuer-bau-der-kz-gedenkstaette-sachsenburg-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-241017-930-262942
  • https://www.frankenberg-sachsen.de/Bildung-Kultur/gedenkstaettesachsenburg/
  • https://www.stsg.de/cms/stsg/aktuelles/planungen-zur-gedenkstaette-kz-sachsenburg-gehen-voran
  • https://www.mz.de/panorama/entfuhrte-mausfigur-in-magdeburg-aufgetaucht-3933775
  • https://www.stsg.de/cms/stsg/presseschau?page=35
  • https://www.hitradio-rtl.de/
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