Eine großangelegte Kontrollaktion in Friseursalons und Barbershops in Nordrhein-Westfalen hat alarmierende Ergebnisse zutage gefördert. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, wurden bei über 90 Prozent der überprüften Betriebe Verstöße gegen den Arbeitsschutz festgestellt.
Im Rahmen der Aktion, die vom 23. bis 27. September stattfand, nahmen rund 1000 Einsatzkräfte von Zoll, Arbeitsschutzverwaltung, Kommunen sowie Polizei und Ausländerbehörden mehr als 400 Betriebe mit fast 900 Beschäftigten unter die Lupe. Die Beanstandungen reichten von nicht elektrisch geprüften Haartrocknern über abgelaufene Feuerlöscher bis hin zu fehlenden Kennzeichnungen von Fluchtwegen und unsachgemäßer Lagerung von Gefahrstoffen.
NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne) erklärte, die konzertierte Aktion sei eine Reaktion auf die zahlreichen Beschwerden aus der Branche gewesen, die in den vergangenen Monaten eingegangen seien. Arbeitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) zeigte sich angesichts der Resultate „erschreckt“ und betonte, dass alle Beschäftigten Anspruch auf gute Arbeitsbedingungen hätten. Ziel der Kontrollen sei es auch gewesen, Betriebe, die sich an die Gesetze halten, zu schützen.
Neben den Mängeln beim Arbeitsschutz deckte die „Finanzkontrolle Schwarzarbeit“ des Zolls auch zahlreiche Fälle von Schwarzarbeit auf. In 44 Fällen wurden Straf- oder Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet, unter anderem wegen des Verdachts auf Sozialversicherungsbetrug, illegalen Aufenthalt oder unerlaubte Beschäftigung von Ausländern. In weiteren 300 Fällen wird derzeit geprüft, ob beispielsweise der Mindestlohn gezahlt oder Sozialleistungen korrekt abgeführt wurden.
Die Razzia verdeutlicht die Notwendigkeit regelmäßiger Kontrollen in der Friseurbranche, um die Einhaltung von Arbeits- und Sozialstandards sicherzustellen und faire Wettbewerbsbedingungen zu gewährleisten.
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