Drei Jahre sind seit dem Tod eines jungen Polizisten aus Hamburg während eines Ausbildungslehrgangs in Mecklenburg-Vorpommern vergangen, doch die Ermittlungen dauern an. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, wartet die Staatsanwaltschaft Stralsund weiterhin auf ein Gutachten des Instituts für Rechtsmedizin der Universität Greifswald. Dieses soll klären, ob ein mögliches Fehlverhalten der Ausbilder zum Tod des Beamten geführt hat.
Der Vorfall ereignete sich im Oktober 2021 bei einem Nachtmarsch im Rahmen des Lehrgangs. Der damals 24-jährige Polizist brach zusammen und verstarb kurze Zeit später. Die Ermittlungen konzentrieren sich laut dpa auf die Frage, ob die Ausbilder den Ernst der Lage rechtzeitig erkannt und richtig reagiert haben. Es wird geprüft, ob ein verspätetes Herbeirufen ärztlicher Hilfe zum Tod des Beamten beigetragen haben könnte.
Die "Bild"-Zeitung hatte zuvor berichtet, dass ein Polizei-Video existiere, das den Vorfall dokumentiere. Demnach sei der 24-Jährige trotz offensichtlicher gesundheitlicher Probleme mehrfach zum Weitermachen aufgefordert worden. Schließlich hätten ihn Kollegen aus dem Wald tragen müssen. Am Morgen sei er dann in einer Kaserne bei Bad Sülze (Vorpommern-Rügen) für tot erklärt worden. Die Zeitung berichtet weiter, dass gegen fünf Polizei-Ausbilder wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung ermittelt werde.
Die Staatsanwaltschaft Stralsund bestätigte gegenüber der dpa lediglich, dass das Todesermittlungsverfahren im Dezember 2023 abgeschlossen worden sei. Dieses habe Anhaltspunkte für ein mögliches Fehlverhalten von am Lehrgang beteiligten Polizeibeamten ergeben. Daher werde nun wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung ermittelt. Das Gutachten des Instituts für Rechtsmedizin soll weitere Klarheit bringen. Die Angehörigen des Verstorbenen warten derweil weiter auf Antworten.
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