Der Darmstädter Merck-Konzern passt seine Strategie an die aktuellen Entwicklungen an. Wie der Konzern anlässlich eines Kapitalmarkttags in Darmstadt mitteilte, setzt Merck verstärkt auf den Boom um Künstliche Intelligenz und Halbleiter, während die Erwartungen an das Pharmageschäft gedämpft werden.
Wie die Zeit berichtet, ist Merck nach zwei Flops bei wichtigen Medikamentenkandidaten, dem Krebsmittel Xevinapant und Evobrutinib gegen Multiple Sklerose, zu dieser strategischen Neuausrichtung gezwungen. Das Pharmageschäft soll mittelfristig nur noch ein leichtes jährliches Umsatzplus erzielen. Ursprünglich hatte Merck einen mittleren einstelligen Zuwachs erwartet.
Ganz anders sieht es in der Elektroniksparte aus. Hier profitiert Merck vom aktuellen Aufschwung von KI-Anwendungen und der damit steigenden Nachfrage nach Halbleitermaterialien. Merck rechnet in diesem Bereich mittelfristig mit einem jährlichen Umsatzwachstum von fünf bis neun Prozent. Ursprünglich waren hier nur drei bis sechs Prozent geplant. Die Elektroniksparte wurde zuletzt durch eine Übernahme gestärkt.
Die gedämpften Erwartungen im Pharmageschäft und die positiven Aussichten im Elektronikbereich verdeutlichen den Einfluss technologischer Entwicklungen auf die strategische Ausrichtung eines Großkonzerns wie Merck.
Trotz der Rückschläge im Pharmageschäft bekräftigte Vorstandschefin Belen Garijo die Prognose für das laufende Jahr. Merck hatte im Sommer sein Gewinnziel angehoben, da das Geschäft mit Krebsmedikamenten gut lief und sich die Nachfrage nach Halbleitermaterialien für KI-Anwendungen erholte. Garijo betonte, dass Übernahmen weiterhin ein fester Bestandteil der Merck-Strategie seien. Größere Zukäufe sollen vor allem im Laborgeschäft getätigt werden. Außerdem will Merck verstärkt in Lizenzverträge bei Arzneikandidaten investieren.
Quelle: https://www.zeit.de/news/2024-10/17/merck-setzt-auf-ki-ziele-fuer-pharmasparte-eingedampft
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