Inmitten der angespannten Lage im Libanon hat ein deutsches Kriegsschiff, das Teil der UN-Mission UNIFIL ist, eine anfliegende Drohne abgewehrt. Der Vorfall ereignete sich vor der libanesischen Küste und ist der erste seiner Art in jüngerer Zeit. Die Korvette „Ludwigshafen am Rhein“ brachte den unbemannten Flugkörper mit einem Abwehrsystem kontrolliert zum Absturz, wie ein Sprecher des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr gegenüber der Deutschen Presse-Agentur bestätigte. Zum Zeitpunkt des Vorfalls befand sich die Drohne in unmittelbarer Nähe des Schiffes, nordwestlich von Nakura.
Die UN-Mission UNIFIL ist seit dem Libanonkrieg 2006 im Einsatz und hat die Aufgabe, die Waffenruhe zu überwachen und die libanesische Regierung bei der Sicherung der Seegrenzen und der Verhinderung von Waffenschmuggel zu unterstützen. Die Bundeswehr ist mit etwa 60 Besatzungsmitgliedern auf der Korvette und weiteren 40 Soldatinnen und Soldaten im UN-Hauptquartier in Nakura an der Mission beteiligt.
Der Vorfall mit der Drohne ereignete sich in einer Zeit erhöhter Spannungen in der Region. In den vergangenen Tagen waren UN-Blauhelmsoldaten an Land mehrfach beschossen worden. Sowohl israelische Truppen als auch die unklare Lage in den Kämpfen zwischen israelischen Soldaten und der Hisbollah wurden als mögliche Urheber genannt. Die Bundeswehr geht aufgrund der Lage von einer erhöhten Gefährdungslage für die deutschen Soldaten aus und hat entsprechende Schutzmaßnahmen ergriffen. „Nach hiesiger Bewertung besteht für die Kräfte vor Ort eine erhöhte Gefährdungslage, die durch entsprechende Schutzmaßnahmen der Truppe bestmöglich reduziert wird“, erklärte ein Sprecher des Einsatzführungskommandos.
Die abgeschossene Drohne wurde geborgen und soll nun untersucht werden, um ihre Herkunft und ihren Zweck zu klären. Der Vorfall unterstreicht die volatile Sicherheitslage im Libanon und die Risiken, denen die UN-Soldaten vor Ort ausgesetzt sind.
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