17.10.2024
Harris bei Fox News Eigene Visionen für Amerika

Die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris hat in einem Interview mit dem konservativen Sender Fox News deutlich gemacht, dass sie im Falle eines Wahlsiegs einen eigenständigen politischen Kurs einschlagen würde. Wie die "Zeit" online berichtet, sagte die Vizepräsidentin: "Meine Präsidentschaft wird keine Fortsetzung der Präsidentschaft von Joe Biden sein." Sie werde ihre Lebenserfahrung, ihre berufliche Erfahrung und frische, neue Ideen einbringen. Ausserdem repräsentiere sie eine neue Generation. Das Interview wurde am Mittwochabend (Ortszeit) ausgestrahlt.

Laut "Zeit" war es Harris' erstes größeres Fernsehinterview für ein konservatives Medium, seit sie im August offiziell zur Kandidatin der Demokraten gekürt wurde. Im Interview mit Moderator Bret Baier sah sich Harris kritischen Fragen zu verschiedenen Themen konfrontiert, darunter die Einwanderungspolitik der Biden-Regierung. Auf die Kritik reagierte Harris mit dem Hinweis, dass die Regierung einen Gesetzentwurf für mehr Grenzsicherheit vorgeschlagen habe, dieser aber von den Republikanern blockiert worden sei.

Besonders deutlich wurde Harris in ihrer Abgrenzung von Amtsinhaber Biden, als sie auf die Frage nach dessen nachlassenden geistigen Fähigkeiten angesprochen wurde. Wie die Tagesschau berichtet, wich Harris der Frage aus und lenkte das Gespräch stattdessen auf den republikanischen Herausforderer Donald Trump. "Joe Biden steht nicht auf dem Stimmzettel. Und Trump schon", so Harris. An anderer Stelle bekräftigte sie jedoch, dass ihre Präsidentschaft keine Fortsetzung der Biden-Präsidentschaft sein werde.

Im Interview griff Harris ihren Konkurrenten Donald Trump scharf an. Sie warf ihm vor, "instabil" und für das Amt ungeeignet zu sein. Konkret kritisierte sie Trumps Aussage, in den USA gebe es einen "Feind im Inneren", der notfalls mit dem Militär bekämpft werden müsse. Trump neige dazu, "das amerikanische Volk zu erniedrigen, herabzusetzen und kleinzureden", so Harris. "Der Präsident der Vereinigten Staaten sollte in der Lage sein, sich mit Kritik auseinanderzusetzen, ohne damit zu drohen, den Urheber ins Gefängnis zu stecken."

Der Auftritt bei Fox News wurde von Harris strategisch gewählt, um auch konservative Wähler anzusprechen, die mit Trump unzufrieden sind. Ob diese Rechnung aufgeht, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch, dass Harris mit diesem Interview ein deutliches Zeichen gesetzt hat: Sie will nicht als Bidens Marionette wahrgenommen werden, sondern als eigenständige Politikerin mit eigenen Ideen und Visionen.

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