16.10.2024
Museum Wolfenbüttel erwirbt bedeutendes Fürstenberger Porzellan-Service

Das Museum Wolfenbüttel erwirbt bedeutendes Fürstenberger Porzellan für 600.000 Euro

Das Museum Wolfenbüttel hat eine wertvolle Porzellansammlung, ein sogenanntes Service, aus der berühmten Manufaktur Fürstenberg für 600.000 Euro erworben. Das "Holländische Service", wie die Tafelservice-Sammlung genannt wird, gilt als ein herausragendes Beispiel europäischer Porzellankunst und stammt aus den 1770er Jahren. Wie das Museum mitteilte, wird das Service zunächst bis zum 10. November im Schloss Museum zu sehen sein.

Das Set besteht aus 185 Teilen und ist laut Museum das "umfangreichste erhaltene Fürstenberger Service aus dem 18. Jahrhundert". Jedes Teil wurde in der für die Fürstenberger Porzellanmanufaktur typischen Buntmalerei individuell mit niederländischen Küstenlandschaften verziert. Die Malerei hatte ihren Sitz damals in Braunschweig. Das Service befindet sich in einem ausgezeichneten Zustand und wurde für einen unbekannten Kunden gefertigt. Zuletzt befand es sich im Besitz einer luxemburgischen Familie.

Die Fürstenberger Porzellanmanufaktur, gegründet 1747 in der Gemeinde Fürstenberg im Weserbergland, ist bekannt für ihr hochwertiges Porzellan. Offizielle Gäste Niedersachsens erhalten traditionell ein in Fürstenberg hergestelltes Porzellan-Niedersachsenross als Geschenk. Nach Meissen in Sachsen ist Fürstenberg die zweitälteste Porzellanmanufaktur Deutschlands. Gegründet wurde das Unternehmen in Wolfenbüttel.

Gutachten bestätigen: Kulturgut von nationaler Bedeutung

Fünf Gutachten bestätigten die außergewöhnliche Qualität des "Holländischen Service" und stuften es als Kulturgut von nationaler Bedeutung ein. Der Kaufpreis wurde vom Land Niedersachsen und mehreren Stiftungen, darunter die Kulturstiftung der Länder, die Ernst von Siemens Kunststiftung und die Rudolf-August-Oetker-Stiftung, mitfinanziert. Das Museum selbst übernahm fünf Prozent der Kosten.

Nach dem 10. November wird das Service ab Mai 2025 im Rahmen einer Sonderausstellung erneut zu sehen sein. Ab 2026 soll das "Holländische Service" dann Teil der Dauerausstellung werden.

"Das 'Holländische Service' ist ein bedeutendes historisches Zeugnis der Region", sagte Wissenschaftsminister Falko Mohrs (SPD). Der Ankauf sei "auch für das kulturelle Erbe ganz Niedersachsens eine einzigartige Gelegenheit", so Mohrs weiter.

"Uns war immer klar, dass dieses wertvolle Kulturgut, wenn wir es einmal verkaufen, auch in Zukunft als Einheit erhalten bleiben, einen angemessenen Platz finden und der Öffentlichkeit zugänglich sein soll", teilte die bisherige Besitzerfamilie van Rijckevorsel mit.

Quelle: https://www.zeit.de/news/2024-10/16/museum-kauft-fuerstenberger-porzellan-fuer-600-000-euro

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