In Schwedt/Oder wurde eine neue Einrichtung eröffnet, die Kommunen bei der Aufnahme unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge unterstützt. Wie die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-11/22/einrichtung-soll-bei-aufnahme-von-jungen-gefluechteten-helfen) und die dpa berichten, ging die sogenannte Vorclearingstelle am Montag in Betrieb. Die Einrichtung wird vom Evangelischen Jugend- und Fürsorgewerk (EJF) betrieben und bietet zehn Plätze für eine Kurzzeit-Unterbringung.
Das Bildungsministerium Brandenburg teilte mit, dass die Einrichtung den Bedarf der Kommunen im Norden und Nordosten des Landes abdecken soll. Die Kinder und Jugendlichen sollen nach einem kurzen Aufenthalt in der Vorclearingstelle vom Jugendamt in eine längerfristige Unterbringung vermittelt werden.
Laut Angaben der Kommunen kommen monatlich mehrere hundert unbegleitete Kinder und Jugendliche aus dem Ausland in die Region Brandenburg. Allein im November 2024 waren es 840. Diese jungen Menschen, die ohne familiären Anschluss sind, werden vom Jugendamt vorläufig in Obhut genommen. Das Land Brandenburg hatte den Kommunen Unterstützung bei der Aufnahme zugesagt und dafür das Netzwerk Clearing ins Leben gerufen. Die Clearingstelle in Schwedt/Oder ist der erste Standort dieses Netzwerks. Die Märkische Oderzeitung (MOZ) berichtet, dass Schwedt damit zur ersten überregionalen Anlaufstelle für diese Gruppe von Flüchtlingen in Brandenburg wird.
Die MOZ beschreibt den Ablauf in der neuen Einrichtung: Die jungen Geflüchteten werden aufgenommen und ihre weitere Unterbringung organisiert. Zusätzlich bietet die Stadt Schwedt/Oder Unterstützung bei der Registrierung an, die für die Inanspruchnahme von Sozial- und Gesundheitsleistungen notwendig ist. Flüchtlinge, die bereits privat in Schwedt untergekommen sind, müssen sich bei der Stadtverwaltung melden. Die Stadt betont die Wichtigkeit eines Dolmetschers für die reibungslose Bearbeitung. Nach der Meldung bei der Meldebehörde folgt die erkennungsdienstliche Erfassung bei der Ausländerbehörde. Anschließend erhalten die Geflüchteten eine Fiktionsbescheinigung und können Sozialleistungen beantragen.
Die Stadt Schwedt/Oder weist auch auf die Notwendigkeit hin, unbegleitete minderjährige Flüchtlinge dem Jugendamt zu melden, damit ein Vormund bestellt werden kann. Darüber hinaus werden verschiedene Hilfsangebote für die jungen Geflüchteten bereitgestellt, darunter psychosoziale Hilfe über das Smartphone durch die SOS-Kinderdörfer und ein Wegweiser des Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. mit Beratungsangeboten und Unterstützungsmöglichkeiten.