Der Konflikt im Nahen Osten hält an und die Ungewissheit über das Schicksal der Geiseln lastet schwer auf Israel. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, gingen am 24. November 2024 erneut Tausende Israelis auf die Straße, um die Freilassung der von der Hamas festgehaltenen Geiseln zu fordern. In Tel Aviv richtete sich Rachel Goldberg-Polin, deren Sohn vor drei Monaten im Gazastreifen ermordet wurde, mit einem Appell an die Geiseln: „Wenn ihr uns hören könnt, jeder hier liebt euch. Bleibt stark. Überlebt.“ Ihr Ehemann, Jon Polin, forderte die politischen Entscheidungsträger auf, sich auf die „wichtigste Mission“ zu konzentrieren: die Heimholung der Geiseln.
Die Demonstrationen richteten sich auch gegen die israelische Regierung. Demonstranten in Tel Aviv und Jerusalem werfen der Regierung vor, den Konflikt in die Länge zu ziehen und damit das Leben der Geiseln zu gefährden. Sie fordern ein Abkommen mit der Hamas zur Freilassung der Verschleppten. Wie Antenne AC berichtet, sehen viele Demonstranten in Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ein Hindernis für eine solche Einigung. Er ist auf seine rechtsextremen und ultra-religiösen Koalitionspartner angewiesen, die einen Deal mit der Hamas ablehnen.
Die Hamas hatte zuvor den Tod einer weiteren israelischen Geisel und die lebensgefährliche Verletzung einer weiteren Geisel bei einem israelischen Angriff gemeldet. Diese Angaben, die vom Hamas-Sprecher Abu Obaida über den Telegram-Kanal der Al-Kassam-Brigaden verbreitet wurden, konnten zunächst nicht unabhängig bestätigt werden. Wie die Tiroler Tageszeitung berichtet, machte der Hamas-Sprecher keine Angaben zur Identität der beiden Geiseln und zum Zeitpunkt des Angriffs. Die israelischen Streitkräfte teilten mit, dass Angehörige des Militärs mit der Familie der angeblich getöteten Frau in Kontakt stehen.
Wie stern.de berichtet, wurden bei dem Angriff der Hamas und anderer terroristischer Gruppen am 7. Oktober 2023 rund 1.200 Menschen getötet und 250 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Schätzungen zufolge ist etwa die Hälfte der rund 100 verbliebenen Geiseln noch am Leben. Das Thema der Geiseln wurde auch bei einem Gespräch zwischen US-Verteidigungsminister Lloyd Austin und seinem israelischen Amtskollegen Israel Katz angesprochen. Austin betonte laut dpa das Engagement der USA für die Freilassung aller Geiseln, darunter auch US-Bürger, und forderte Israel auf, die humanitäre Lage im Gazastreifen zu verbessern.
Quellen: