17.10.2024
Die Entwicklung der AfD Eine ZDFDokumentation

DOKU ÜBER DIE AFD: Von rechts nach ganz rechts

Die Dokumentation "Aufstieg rechts - Wie die AfD wurde, was sie ist" des ZDF, die am 8. Oktober 2024 ausgestrahlt wurde, zeichnet den Weg der Partei Alternative für Deutschland (AfD) von ihren Anfängen bis heute nach. Die Macher der Dokumentation, Jan N. Lorenzen und Marcel Siepmann, zeigen darin auf, wie sich die Partei von einer zunächst konservativ-bürgerlichen Protestpartei gegen die Eurorettungspolitik zu einer Gruppierung entwickelte, die vom Verfassungsschutz als rechtsextremer Verdachtsfall eingestuft wird.

Gegründet im Jahr 2013, positionierte sich die AfD zunächst als eurokritische Partei. Ihr damaliger Sprecher Bernd Lucke und andere Gründungsmitglieder betonten, dass Personen mit fragwürdiger politischer Vergangenheit in der AfD keinen Platz hätten. Doch schon bald zeigten sich innerhalb der Partei erste Risse.

Der Film beleuchtet die geheimen Machtkämpfe der frühen Jahre, die die AfD prägten. Insbesondere der Parteitag in Essen im Juli 2015 markierte einen Wendepunkt. Lucke wurde von Anhängern des rechten Flügels der Partei, darunter Björn Höcke und Alexander Gauland, aus dem Amt gedrängt. Tausende Mitglieder verließen daraufhin die Partei. Gauland bezeichnete diesen Vorgang später als "erste Häutung".

Die Dokumentation zeigt auf, wie die AfD ihr Profil in der Folgezeit immer weiter nach rechts verschob. Themen wie Überfremdung und Kriminalität rückten in den Vordergrund. Insbesondere in den ostdeutschen Bundesländern gewann die Partei an Zustimmung. Bei der Europawahl 2024 wurde sie mit über 20 Prozent der Stimmen zweitstärkste Kraft.

Der Film "Aufstieg rechts" deckt die Mechanismen dieses Radikalisierungsprozesses auf. Er zeigt den Einfluss rechter Netzwerke, wie dem Institut für Staatspolitik (IfS) des Verlegers Götz Kubitschek, die bereits frühzeitig versuchten, die Partei zu unterwandern und programmatisch zu beeinflussen.

Die Dokumentation stützt sich auf Interviews mit wichtigen Akteuren der AfD, darunter Alexander Gauland und Uwe Wurlitzer, sowie mit Gründungsmitgliedern wie Konrad Adam und Markus Keller. Bisher unveröffentlichte Dokumente geben Einblicke hinter die Kulissen der Partei.

Die ZDF-Dokumentation "Aufstieg rechts" ist ein wichtiger Beitrag zum Verständnis der Entwicklung der AfD. Sie zeigt auf, wie sich die Partei von einer Protestpartei zu einer Gruppierung entwickelte, die vom Verfassungsschutz beobachtet wird. Der Film macht deutlich, dass die Radikalisierung der AfD kein Zufall war, sondern das Ergebnis eines langjährigen Prozesses.

Quelle: https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/wie-die-zdf-doku-ueber-die-afd-die-rechte-unterwanderung-offenbart-110050476.html

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