18.10.2024
Waffenruhe im Gazastreifen: Israels Entscheidung über Krieg und Frieden

Nach Tötung Sinwars: Eine Waffenruhe hängt vor allem von Israel ab

Die Tötung des Hamas-Anführers Yahya Sinwar durch die israelische Armee hat weltweit für Aufsehen gesorgt. Während die israelische Regierung den Tod Sinwars als einen wichtigen Schritt im Kampf gegen den Terrorismus feiert, sehen internationale Akteure die Möglichkeit für eine Waffenruhe im Gazastreifen. Ob diese Chance genutzt werden kann, hängt jedoch vor allem von Israel ab.

US-Präsident Joe Biden äußerte sich zuversichtlich, dass der Tod Sinwars „die Möglichkeit für einen ,Tag danach‘ im Gazastreifen ohne die Hamas an der Macht“ eröffne. Wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (F.A.Z.) berichtet, sehe Biden nun die Chance für eine politische Lösung, die Israelis und Palästinensern gleichermaßen eine bessere Zukunft biete.

Die Reaktionen aus Israel fallen deutlich zurückhaltender aus. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu betonte zwar, dass der Tod Sinwars ein wichtiger Schritt im Kampf gegen den Terrorismus sei, doch von einer möglichen Waffenruhe sprach er nicht. Stattdessen bekräftigte er die Forderung nach einer Freilassung der israelischen Geiseln, die sich noch immer in der Gewalt der Hamas befinden.

Tatsächlich stellt sich die Frage, inwieweit der Tod Sinwars die Bereitschaft der Hamas zu Verhandlungen beeinflussen wird. Die „Zeit“ zitiert einen namentlich nicht genannten israelischen Offiziellen, der davon ausgeht, dass es innerhalb der Hamas nun Vertreter gebe, „die sich im Vergleich zur harten Linie von Sinwar flexibel zeigen“. Gleichzeitig ist die Hamas eine Organisation, die auch nach dem Tod wichtiger Anführer weiter handlungsfähig geblieben ist. Es ist daher nicht auszuschließen, dass die Hamas den Tod Sinwars zum Anlass für eine weitere Eskalation des Konflikts nehmen wird.

Die internationale Gemeinschaft ist sich einig, dass der Tod Sinwars eine Chance für eine Waffenruhe bietet. Sowohl die USA als auch die Europäische Union haben Israel dazu aufgerufen, diese Chance zu nutzen und sich auf Verhandlungen mit der Hamas einzulassen. Ob Israel dazu bereit ist, bleibt abzuwarten. Die Entscheidung über Krieg und Frieden liegt nun in den Händen der israelischen Regierung.

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