Nan Goldins Retrospektive "This Will Not End Well" in Berlin
Die renommierte US-amerikanische Künstlerin Nan Goldin wird mit einer umfassenden Retrospektive in der Neuen Nationalgalerie in Berlin geehrt. Die Ausstellung "This Will Not End Well", die noch bis zum 6. April läuft, bietet Einblicke in Goldins Lebenswerk, das sich durch intime Diashows und Filme auszeichnet, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet. Wie die Zeit berichtet, wollte Goldin ursprünglich Filmemacherin werden, was den filmischen Charakter ihrer Diashows erklärt.
Goldin, geboren 1953 in Washington, zählt zu den wichtigsten Figuren der zeitgenössischen Fotografie. Ihre Arbeiten drehen sich um Themen wie Drogenabhängigkeit, Intimität und Tod, die sie in ihren rund einem Dutzend Diashows, die Tausende von Bildern umfassen, verarbeitet. Die Ausstellung in Berlin präsentiert diese Diashows und Filme, unterlegt mit Musik und Tonspuren, in sechs zeltartigen Pavillons, die in der oberen Halle der Neuen Nationalgalerie ein Art Dorf bilden. Jeder Pavillon ist auf eine spezifische Werkreihe zugeschnitten, wie auf der Webseite der Staatlichen Museen zu Berlin erläutert wird.
Einer der zentralen Punkte der Ausstellung ist Goldins berühmter Werkzyklus "The Ballad of Sexual Dependency", eine seit den 1980er Jahren kontinuierlich erweiterte Serie von Schnappschüssen, die vor allem das Leben in ihrem Umfeld dokumentiert. Intime, teils verschwommene Porträts von Freund*innen prägen diese Diashow. Die Arbeit "Sisters, Saints, Sibyls" widmet sich Goldins Kindheit und der Beziehung zu ihrer verstorbenen Schwester Barbara. Weitere gezeigte Arbeiten sind "The Other Side", "Fire Leap", "Memory Lost" und "Sirens". Diese Arbeiten, die von 1980 bis heute entstanden sind, zeigen die Entwicklung ihrer künstlerischen Praxis, die von Diashows mit Musik bis hin zur Integration von bewegten Bildern, Stimmen und Archivmaterial reicht.
Goldins Arbeiten, die oft das Leben von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transsexuellen, Intersexuellen und Queeren Menschen dokumentieren, haben immer wieder Tabus gebrochen und Grenzen überwunden. Sie setzte sich für die Akzeptanz und Anerkennung der LGBTQ+ Community ein. Bekannt ist Goldin auch für ihren Kampf gegen die US-amerikanische Familie Sackler, Eigentümer des Pharmaunternehmens Purdue Pharma, das für die Opioid-Krise mitverantwortlich gemacht wird. Goldin selbst war von einem Schmerzmittel des Unternehmens abhängig. Der Dokumentarfilm "All the Beauty and the Bloodshed" von Laura Poitras über diesen Kampf wurde 2022 mit dem Goldenen Löwen in Venedig ausgezeichnet. Auch die Retrospektive in Berlin thematisiert die Drogensucht und Goldins Aktivismus.
Die Ausstellung "This Will Not End Well" wurde im Oktober 2022 in Stockholm eröffnet und war anschließend in Amsterdam zu sehen. Nach Berlin sind Mailand und Paris als weitere Stationen geplant. Das Gesamtprojekt wird von Fredrik Liew, Chefkurator am Moderna Museet in Stockholm, kuratiert.
Quellen:
- https://www.zeit.de/news/2024-11/22/ekstase-drogen-und-verlust-nan-goldins-diashows-in-berlin
- https://www.stern.de/kultur/ausstellung--ekstase--drogen-und-verlust--nan-goldins-diashows-in-berlin-35250672.html
- https://www.wz.de/kultur/ekstase-drogen-und-verlust-nan-goldins-diashows-in-berlin_aid-121384735
- https://www.tageblatt.de/Nachrichten/Ekstase-Drogen-und-Verlust-Nan-Goldins-Diashows-in-Berlin-619221.html
- https://newstral.com/de/article/de/1260480280/ausstellung-ekstase-drogen-und-verlust-nan-goldins-diashows-in-berlin
- https://www.smb.museum/ausstellungen/detail/nan-goldin/
- https://www.verlagshaus-jaumann.de/inhalt.wintereinbruch-bei-autowerkstaetten-laufen-die-leitungen-heiss.44c350bb-cb74-456b-aaa5-9901374fd789.html