Der Skulpturenpark Waldfrieden in Wuppertal hat kürzlich zwei neue Einzelausstellungen eröffnet, die bis zum Jahresende zu sehen sein werden. Diese Ausstellungen zeigen Arbeiten der Künstlerin Berta Fischer und des schottischen Künstlers Eduardo Paolozzi. Inmitten der idyllischen Waldlandschaft des Parks begegnen sich die Werke, die sowohl in ihrer Materialität als auch in ihrer Formensprache kontrastierend sind.
Der Skulpturenpark Waldfrieden wurde 2008 vom britischen Bildhauer Tony Cragg gegründet und erstreckt sich über etwa 15 Hektar. Er ist bekannt für seine abwechslungsreiche Sammlung von Skulpturen, die sowohl fest installiert als auch temporär ausgestellt werden. Tony Cragg, der auch als ehemaliger Rektor der Kunstakademie Düsseldorf tätig war, hat sich zum Ziel gesetzt, den Besuchern die Vielfalt der Bildhauerei näherzubringen. Bei einem Rundgang durch den Park äußerte Cragg seine Bewunderung für die Vielfalt der Ausstellungen und deren Fähigkeit, unterschiedliche künstlerische Ansätze zu präsentieren.
Berta Fischer, geboren 1973 und wohnhaft in Berlin, zeigt in der oberen Pavillon-Halle des Parks drei ihrer beeindruckenden Skulpturen. Eine ihrer Arbeiten, die aus 48 einzelnen Elementen besteht, schwebt nahezu schwerelos im Raum und schafft so eine atmosphärische Verbindung zu den umgebenden Natur. Die Künstlerin verwendet transparentes thermoplastisches Acrylglas, das durch Hitze geformt wird. Diese Materialwahl ermöglicht es ihr, mit Licht zu spielen und flirrende Farbspiele zu erzeugen, die je nach Perspektive des Betrachters variieren.
Fischer hat sich international einen Namen gemacht, indem sie ihre Werke in renommierten Galerien und Ausstellungen präsentiert hat. Ihre Kunstwerke sind nicht nur visuell ansprechend, sondern laden auch zu einer interaktiven Erfahrung ein, in der die Betrachter die Form und das Licht als dynamische Elemente wahrnehmen können. Cragg lobte insbesondere Fischers Fähigkeit, ein schwieriges Material zu nutzen, um visuelle Werke zu schaffen, die aus verschiedenen Blickwinkeln funktionieren.
Die Ausstellung von Eduardo Paolozzi, der 2005 verstorben ist, umfasst eine Vielzahl von Skulpturen und grafischen Arbeiten, die aus verschiedenen Materialien wie Aluminium, Beton und Bronze gefertigt sind. Diese Werke reflektieren Paolozzis einzigartigen Ansatz, der Menschlichkeit und Technik miteinander verbindet. Im Mittelpunkt seiner Ausstellung stehen Aluminiumskulpturen aus den 1960er und 1970er Jahren, die oft mechanische und industrielle Elemente aufweisen. Zudem werden in der unteren Ausstellungshalle Gipsköpfe sowie zahlreiche Grafiken, darunter Siebdrucke und Lithografien, präsentiert.
Paolozzi wäre in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden, und die Zusammenstellung seiner Arbeiten für diese Ausstellung war ein zweijähriger Prozess. Cragg, der Paolozzi nie persönlich begegnet ist, beschreibt die Faszination, die von Paolozzis Arbeiten ausgeht, und hebt hervor, dass viele seiner ehemaligen Schüler die Energie und Kreativität des Künstlers bewunderten.
Beide Ausstellungen sind bis zum 1. Januar 2025 geöffnet. Zur Eröffnung der Ausstellungen wird der Eintritt in den Skulpturenpark am Samstag zwischen 11 Uhr und 13 Uhr kostenlos sein, was den Besuchern die Möglichkeit bietet, die neuen Werke ohne Eintrittskosten zu genießen. Der Skulpturenpark bietet nicht nur eine kulturelle Bereicherung, sondern auch eine angenehme Umgebung, in der Kunst und Natur harmonisch miteinander verbunden sind.
Die neuen Ausstellungen im Skulpturenpark Waldfrieden in Wuppertal sind eine Einladung, die Vielfalt der modernen Bildhauerei zu erkunden. Während Berta Fischers Werke durch ihre Leichtigkeit und Farbintensität bestechen, bieten Eduardo Paolozzis Skulpturen eine tiefere Auseinandersetzung mit der Beziehung zwischen Mensch und Technik. Diese Kombination aus zwei unterschiedlichen künstlerischen Ansätzen schafft ein anregendes Erlebnis für Kunstliebhaber und Neugierige gleichermaßen.
