Der Wasserverband Strausberg-Erkner (WSE) und Tesla haben sich auf einen neuen Vertragsentwurf zur Wasserversorgung des Tesla-Werks in Grünheide verständigt. Die Verbandsversammlung stimmte dem Angebot am Mittwochabend mehrheitlich zu, wie der Vorsitzende Thomas Krieger (CDU) bekannt gab. Tesla muss dem Entwurf allerdings noch zustimmen. Krieger zeigte sich gegenüber der dpa optimistisch: "Ich denke, Tesla sollte mit dem Vertrag gut leben können" (ZEIT ONLINE, 05.12.2024). Der Bürgermeister von Fredersdorf-Vogelsdorf hofft auf eine positive Antwort von Tesla noch vor Weihnachten.
Die Verhandlungen über den neuen Wasservertrag zogen sich bereits über anderthalb Jahre hin. Wie der rbb berichtete, gab es innerhalb des Wasserverbands Uneinigkeit über den Vertragsentwurf (tagesschau.de, 04.12.2024). Ein Kernpunkt der Auseinandersetzung war die Abwasserqualität. Teslas reduzierter Wasserverbrauch in Grünheide verändert die Zusammensetzung des Abwassers und erfordert höhere Grenzwerte für die Schmutzwasserbelastung. Verbandsvorsteher André Bähler hatte zuvor Bedenken geäußert und kritisiert, die Wünsche von Tesla würden zu stark berücksichtigt. Die Entscheidungsgewalt lag jedoch bei der Verbandsversammlung, der 16 Mitgliedskommunen angehören.
Das Tesla-Werk in Grünheide, Teslas einzige europäische Produktionsstätte, produziert seit März 2022 Elektroautos (MarketScreener, 05.12.2024). Der Tagesspiegel berichtet, dass die Verhandlungen unter anderem zu einer Vereinbarung über eine geringere Wasserliefermenge an Tesla und neue Abwasserregelungen führten (Tagesspiegel, 05.12.2024). Demnach dürfte Tesla stärker belastetes Sanitärabwasser einleiten. Krieger betonte, die Interessen beider Seiten seien berücksichtigt und der ursprüngliche Vertragsentwurf angepasst worden. Details zu den Änderungen nannte er nicht, erklärte aber, die Position des Wasserverbandes sei "nachgeschärft" worden.
Die Berliner Zeitung berichtet, dass der zuvor ausgehandelte Vertragsentwurf in der Verbandsversammlung keine Mehrheit fand (Berliner Zeitung, 05.12.2024). Es bleibt abzuwarten, ob Tesla dem neuen Entwurf zustimmt. Andernfalls könnten weitere Verhandlungen folgen. Der rbb berichtet außerdem, dass eine Kündigung des Vertrags durch den WSE und ein daraus resultierender Rechtsstreit nicht ausgeschlossen sind (tagesschau.de, 04.12.2024).
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