6.12.2024
Nordische Kombination Kämpft Um Olympischen Bestand

Die Nordische Kombination ringt um ihren Fortbestand im olympischen Programm. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, wurde die Aufnahme der Frauenwettbewerbe für die Winterspiele 2026 in Mailand und Cortina d’Ampezzo vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) abgelehnt. Diese Entscheidung ist gravierend, da das IOC die zukünftige olympische Präsenz der Sportart an eine deutliche positive Entwicklung der Teilnehmervielfalt und des Zuschauerinteresses koppelt, wie die Süddeutsche Zeitung (SZ) erläutert.

Die mangelnde internationale Verbreitung der Nordischen Kombination ist ein zentraler Kritikpunkt des IOC. Die SZ zitiert IOC-Funktionär Karl Stoss mit den Worten, dass „außerhalb Europas niemand diese Sportart“ betreibe. Der dreimalige Olympiasieger Eric Frenzel äußerte gegenüber der SZ seine Besorgnis über die Zukunft der Disziplin. Er befürchtet, dass auch die Männerwettbewerbe aus dem olympischen Programm gestrichen werden könnten, falls die Frauen 2030 nicht teilnehmen dürfen.

Die Kombiniererinnen reagieren enttäuscht auf das IOC-Veto. Jenny Nowak, deutsche Kombiniererin, äußerte sich in der SZ „traurig und enttäuscht“. Gleichzeitig unterstrich sie die Motivation der Athletinnen: „Wir werden das als Ansporn sehen und dem IOC beweisen, dass wir definitiv bereit für die Olympischen Spiele sind.“ Die Frauen bestreiten seit 2020 Weltcups und seit 2021 werden Weltmeisterschaften ausgetragen. Für die WM 2023 ist ein Mixed-Teamwettbewerb geplant.

Die laufende Saison birgt zusätzliche Schwierigkeiten für die Kombinierer. Der Weltcup-Kalender ist dürftig, wie die Rheinische Post (RP Online) meldet. Es sind nur acht Weltcup-Wochenenden vorgesehen – so wenige wie seit 14 Jahren nicht mehr. Vinzenz Geiger kritisierte öffentlich FIS-Renndirektor Lasse Ottesen für die spärliche Terminplanung, besonders in einem Jahr, in dem über die olympische Zukunft der Sportart entschieden wird. Geiger betrachtet den kommenden Winter laut RP Online als „letzte Chance, uns zu präsentieren“.

Der Weltcup-Auftakt in Kuusamo demonstrierte die Überlegenheit der deutschen Athleten. Johannes Rydzek, Vinzenz Geiger und Julian Schmid belegten die Podestplätze. Dieser Erfolg verdeutlicht jedoch gleichzeitig das Problem der geringen internationalen Konkurrenz, wie der Spiegel analysiert. Die Siege werden vorwiegend von Athleten aus Deutschland, Norwegen und Österreich unter sich ausgemacht.

Die Nordische Kombination steht somit vor vielfältigen Herausforderungen. Die geringe internationale Verbreitung, das mangelnde Zuschauerinteresse und die Dominanz weniger Nationen bedrohen die olympische Zukunft. Athleten und Funktionäre müssen in den nächsten Monaten überzeugende Argumente liefern, um den Fortbestand der Nordischen Kombination bei den Winterspielen zu sichern.

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