Die Ukraine befindet sich seit Februar 2022 im Krieg mit Russland. Die militärische Lage ist weiterhin angespannt, insbesondere im Osten des Landes. Wie die "Financial Times" berichtet, hat Nordkorea Russland offenbar mit schwerer Artillerie beliefert. Knapp 50 Haubitzen des Typs Koksan und etwa 20 Mehrfachraketenwerfer sollen in den letzten Wochen nach Russland transportiert worden sein. Diese Waffen sollen in der Nähe von Kursk stationiert sein, um die russische Gegenoffensive zu unterstützen. Die Koksan-Haubitzen haben eine Reichweite von bis zu 50 Kilometern.
Russland hat in der Region Kursk nach Einschätzungen westlicher und ukrainischer Experten rund 50.000 Soldaten zusammengezogen, darunter auch über 10.000 nordkoreanische Kämpfer. Diese wurden in Russland ausgebildet und mit russischen Uniformen und Waffen ausgestattet. Ziel der russischen Offensive ist es, Gebiete zurückzuerobern, die ukrainische Truppen seit dem Sommer kontrollieren.
Wie dpa berichtet, hält Russland weiterhin knapp 20 Prozent des ukrainischen Territoriums besetzt. Die Gebietsgewinne wurden mit hohen Verlusten an Soldaten und Material erkauft, was die Unterstützung durch Nordkorea erklärt.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich für ein diplomatisches Ende des Krieges im kommenden Jahr ausgesprochen. Allerdings sieht er Russland derzeit nicht als verhandlungsbereit. Er betont, dass Verhandlungen nur stattfinden sollten, wenn die Ukraine stark ist und nicht alleine mit Russland verhandelt.
Die G7-Staaten haben in einer gemeinsamen Erklärung ihre anhaltende Unterstützung für die Ukraine bekräftigt und Russland als einziges Hindernis für einen dauerhaften Frieden bezeichnet. Sie wollen Russland weiterhin mit Sanktionen und Exportkontrollen belegen.
Estland hat ebenfalls weitere Militärhilfe für die Ukraine angekündigt. Das Hilfspaket umfasst Munition, Uniformen, Beobachtungsgeräte und Schutzausrüstung.
Österreich hat die Einstellung der Gaslieferungen aus Russland bestätigt. Die OMV-Sprecherin Sylvia Shin bestätigte dies gegenüber der dpa. Bundeskanzler Karl Nehammer versicherte jedoch, dass Österreich für den Winter vorgesorgt habe.
Der russische Oppositionelle Ilja Jaschin, der kürzlich freigelassen wurde und nun in Berlin lebt, plant einen Protestmarsch der russischen Opposition. In einem Interview mit der F.A.Z. äußerte er sich jedoch nicht zu Waffenlieferungen für die Ukraine.