Die politischen Gräben in den Vereinigten Staaten haben sich in den letzten Jahren zu tiefen Abgründen entwickelt. Die amerikanische Gesellschaft ist gespalten wie selten zuvor, und die kommenden Präsidentschaftswahlen im November 2024 werden von Wahlforschern mit großer Sorge beobachtet.
Wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) berichtet, ist ein besorgniserregend großer Teil der US-Bevölkerung davon überzeugt, dass die letzten Wahlen, bei denen ihre jeweilige Partei eine Niederlage einstecken musste, nicht rechtmäßig verlaufen sind. Laut aktuellen Umfragen glauben 42 Prozent der Demokraten und sogar 59 Prozent der Republikaner an diese These.
Diese Zahlen deuten auf ein alarmierendes Ausmaß an Misstrauen und Feindseligkeit zwischen den Anhängern der beiden großen Parteien hin. Es scheint fast zweitrangig, wer am Ende die Wahl gewinnt – die unterlegene Seite wird das Ergebnis wahrscheinlich nicht akzeptieren und dem politischen Gegner noch feindseliger gegenüberstehen.
Die FAZ zitiert Wahlforscher, die vor einer weiteren Eskalation der Lage warnen. Die zunehmende Gewaltbereitschaft in der amerikanischen Gesellschaft sei ein deutliches Zeichen für die gefährliche Entwicklung.
Die Gründe für die tiefe Spaltung der US-Gesellschaft sind vielfältig. Neben der ungleichen Verteilung von Wohlstand und Chancen spielen auch kulturelle und identitätspolitische Themen eine Rolle. Die sozialen Medien tragen ihren Teil dazu bei, indem sie die Verbreitung von Desinformation und Hassrede begünstigen.
Es ist unklar, wie die politische Polarisierung in den USA überwunden werden kann. Wahlforscher und Experten suchen nach Wegen, um den Dialog zwischen den verfeindeten Lagern wieder in Gang zu bringen. Ob dies gelingen kann, wird sich in den kommenden Jahren zeigen.
