19.10.2024
Ein Abschied von Christoph Daum: Einzigartige Persönlichkeit des deutschen Fußballs verstorben

Christoph Daum im Alter von 70 Jahren gestorben

Christoph Daum, eine der schillerndsten Persönlichkeiten des deutschen Fußballs, ist am 24. August 2024 im Alter von 70 Jahren verstorben. Die traurige Nachricht wurde von seiner Familie über die Deutsche Presse-Agentur (dpa) bekannt gegeben. Daum starb friedlich im Kreise seiner Familie nach einem langen Kampf gegen Lungenkrebs, den er seit dem Herbst 2022 führte.

In den letzten Monaten seines Lebens war Daum stark angeschlagen. Berichten zufolge hatte er Schwierigkeiten, nachts zu schlafen und fühlte sich oft erschöpft. Trotz seiner gesundheitlichen Probleme stellte er sich weiterhin der Öffentlichkeit und äußerte seinen unermüdlichen Kampfgeist mit den Worten: „Der Krebs hat sich den falschen Körper ausgesucht.“ Diese Botschaft wollte er anderen Menschen in ähnlichen Situationen Mut machen.

Ein Leben voller Herausforderungen

Christoph Daum war bekannt für seine unkonventionelle Art und seinen unverwechselbaren Humor. Er galt als Motivationskünstler und Provokateur, der sich nie vor Herausforderungen scheute. Bereits in seiner Kindheit stellte er sich größeren Mitschülern entgegen und zeigte diesen Kampfgeist auch in seiner Trainerkarriere. Als Trainer des 1. FC Köln sorgte er für Aufsehen, als er eine Kampfansage an den FC Bayern München und dessen Manager Uli Hoeneß richtete.

Seine Karriere war jedoch nicht nur von Erfolgen geprägt. Daum erlebte auch Rückschläge, die ihn tief trafen. Nach seiner ersten Bundesliga-Meisterschaft mit dem VfB Stuttgart im Jahr 1992 verlor er durch einen Wechselfehler die Qualifikation für die Champions League. Ein weiterer Tiefpunkt war die Kokain-Affäre im Jahr 2000, die ihm den Posten als Bundestrainer kostete. Trotz dieser Rückschläge fand Daum immer wieder zurück und gewann weitere Titel, sowohl in Deutschland als auch im Ausland.

Daum als Trainer und Mensch

Daum war nicht nur ein erfolgreicher Trainer, sondern auch eine prägende Figur im deutschen Fußball. Er führte den 1. FC Köln zurück in die Bundesliga und hatte auch Erfolge in der Türkei, wo er mit Fenerbahçe und Beşiktaş Meisterschaften gewann. Sein Umgang mit der Krankheit veränderte die Wahrnehmung vieler Menschen von ihm. Während er zuvor polarisiert hatte, gewann er durch seine Offenheit und seinen Kampfgeist Sympathien über die Grenzen des Sports hinaus.

Seine ehemaligen Weggefährten zeigten sich beeindruckt von seinem Durchhaltevermögen. Rudi Völler, DFB-Sportdirektor und früherer Kollege, lobte Daum dafür, dass er seine Popularität nutzte, um auf seine Krankheit aufmerksam zu machen und anderen Hoffnung zu geben. Michael Ballack, ein ehemaliger Spieler von Daum, bezeichnete ihn in dieser schweren Zeit als Vorbild.

Ein bleibendes Erbe

Christoph Daum hinterlässt ein gemischtes Erbe, das sowohl Erfolge als auch Skandale umfasst. Er wird in Erinnerung bleiben als ein Trainer, der den deutschen Fußball geprägt hat. Seine Sprüche und seine Art, das Spiel zu betrachten, werden vielen fehlen. „Andere erziehen ihre Kinder zweisprachig, ich beidfüßig“, sagte er einmal. Solche Aussagen machten ihn zu einer einzigartigen Figur im Fußball.

Sein Tod markiert das Ende einer Ära im deutschen Fußball. Daum war nie langweilig, und seine Persönlichkeit wird in der Fußballwelt schmerzlich vermisst werden. Unabhängig von den Meinungen über seine Person war er stets ein Mann, der für seine Überzeugungen einstand und nie aufgab. „Du kannst hinfallen. Es ist auch nicht entscheidend, wie oft du hinfällst. Du musst nur immer wieder aufstehen“, war eines seiner Lebensmottos.

Mit Christoph Daum verliert der deutsche Fußball nicht nur einen talentierten Trainer, sondern auch einen Menschen, der mit seiner Lebensgeschichte viele inspiriert hat. Die Trauer um seinen Verlust wird in den kommenden Tagen und Wochen in der Fußballgemeinschaft spürbar sein.

Die Nachricht von seinem Tod hat viele in der Fußballwelt erschüttert. Seine Karriere und sein Leben werden in Erinnerung bleiben, und er wird als eine der einflussreichsten Figuren im deutschen Fußballgeschichte betrachtet.

Quellen: dpa, Zeit Online, Frankfurter Allgemeine Zeitung, NZZ, Sportschau

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