Die Tarifverhandlungen zwischen der Deutschen Post und der Gewerkschaft ver.di sind festgefahren. Wie die Zeit, unter Berufung auf eine Meldung der dpa, berichtet, startet die vierte Verhandlungsrunde nach Warnstreiks am Freitag und Samstag. Die Post kündigte an, die liegengebliebenen Sendungen schnellstmöglich nachzuliefern.
Ver.di fordert sieben Prozent höhere Entgelte für die rund 170.000 Beschäftigten in einem zwölfmonatigen Tarifvertrag, wie auf der Webseite der Gewerkschaft zu lesen ist. Zusätzlich fordert ver.di drei zusätzliche Urlaubstage für alle Tarifbeschäftigten und Auszubildenden, einen weiteren Urlaubstag exklusiv für ver.di-Mitglieder, und die Fortschreibung der Postzulage. Die Post bietet bislang in einem 27 Monate laufenden Vertrag ein Plus um zunächst 1,8 Prozent und später um weitere 2,0 Prozent, sowie einen zusätzlichen Urlaubstag für Beschäftigte mit weniger als 30 Urlaubstagen, wie aus einer Pressemitteilung des Konzerns hervorgeht. Der Konzernvorstand Personal und Arbeitsdirektor der Deutschen Post AG, Thomas Ogilvie, bezeichnete das Angebot als „fair und tragfähig“ und bedauerte, dass noch keine Einigung erzielt werden konnte. Er verwies auf die schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen aufgrund rückläufiger Briefmengen und unzureichender Preissteigerungsspielräume. Wie der MDR berichtet, bezeichnete die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Andrea Kocsis das Angebot der Post als „völlig unzureichend“ und warnte vor „spürbaren Reallohn-Einbußen“ für die Beschäftigten.
Die Warnstreiks betrafen die Brief-, Paket- und Verbundzustellung in allen Regionen. Wie die Zeit berichtet, blieb etwa jede zehnte Sendung liegen. Der MDR präzisierte, dass im Paketbereich rund 25 Prozent der Sendungen liegen blieben. Der DGB meldete bereits Ende Januar Warnstreiks, bei denen Beschäftigte in der Zustellung in ländlichen Regionen die Arbeit niedergelegt hatten. Die GUV/FAKULTA wirbt in einem Flyer um Mitglieder, die sich für bessere Arbeitsbedingungen einsetzen wollen und bewirbt eine Sonderaktion für Neueintritte während der Tarifrunde.
Die nächste Verhandlungsrunde ist für Anfang März geplant. Es bleibt abzuwarten, ob die Parteien eine Einigung erzielen können.
Quellen:
https://www.zeit.de/news/2025-03/03/neue-runde-in-post-tarifverhandlungen
https://psl.verdi.de/tarifrunde25
https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/politik/deutsche-post-warnstreik-bundesweit-brief-paket-tarifstreit-100.html
https://group.dhl.com/de/presse/pressemitteilungen/2025/tarifverhandlungen-vertagt-vierte-verhandlungsrunde-soll-zeitnah-stattfinden.html