An der Hamburger Hochschule für bildende Künste (HFBK) hat eine propalästinensische Aktion zu Semesterbeginn im Oktober für Kontroversen gesorgt. Wie die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-11/12/cdu-kritisiert-umgang-mit-propalaestinensischer-aktion) berichtet, kritisiert die CDU-Bürgerschaftsabgeordnete Anke Frieling den Umgang der Hochschule mit der Aktion scharf. Demnach verteilte eine Gruppe propalästinensischer Studierender blutrote Farbe im Eingangsbereich und hängte Plakate mit Parolen gegen deutsche Waffenlieferungen, "Genozid" und "Besatzung" auf. Fotos der Aktion zirkulieren in den sozialen Medien.
Die Hochschule selbst bewertet die Aktion laut Senat als künstlerische Performance, die sich generell gegen Krieg und Waffenlieferungen aus Deutschland richte. Die Aktion sei von Hochschulmitgliedern als "künstlerisch unbeholfener Versuch eines pazifistischen Statements" gewertet worden, so der Senat laut Zeit. Ein Transparent wurde dennoch entfernt. Strafrechtliche Relevanz sah die Hochschule nicht und informierte die zuständige Behörde im Nachgang per E-Mail.
Anke Frieling wirft der Hochschule Verharmlosung vor. Sie bezeichnet die Aktion als "puren und widerwärtigen Antisemitismus sowie Sachbeschädigung", wie die Süddeutsche Zeitung (https://www.sueddeutsche.de/bildung/antisemitismus-cdu-kritisiert-umgang-mit-propalaestinensischer-aktion-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-241112-930-286113) berichtet. Die CDU-Politikerin kritisiert, dass die Hochschulleitung die Polizei nicht eingeschaltet habe und sieht darin eine Tolerierung von Antisemitismus. Sie hinterfragt auch die Rolle von Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne), die zum Semesterbeginn anwesend war und ein Grußwort hielt. Laut einer Sprecherin der HFBK habe Fegebank die Aktion "nur peripher wahrgenommen" und sei im Nachgang per Mail informiert worden. Eine Stellungnahme der Wissenschaftsbehörde lag zunächst nicht vor.
Die HFBK stand bereits in der Vergangenheit wegen ihres Umgangs mit Antisemitismusvorwürfen in der Diskussion. Wie die Zeit berichtet, waren nach dem Ende der documenta fifteen zwei Mitglieder des Künstlerkollektivs Ruangrupa, das die von einem Antisemitismus-Eklat überschattete Ausstellung leitete, als Gastprofessoren an die HFBK gekommen.
Seit April dieses Jahres besteht eine Kooperation der HFBK mit der Universität Haifa. Laut Senatsantwort habe jedoch noch niemand aus Hamburg die Partnerinstitution besucht. An der Universität Hamburg selbst wurden zu Semesterbeginn Symbole der Hamas und antisemitische Parolen entdeckt, was Ermittlungen des Staatsschutzes nach sich zog, wie diverse Medien berichten (u.a. Stern: https://www.stern.de/gesellschaft/regional/hamburg-schleswig-holstein/antisemitismus--cdu-kritisiert-umgang-mit-propalaestinensischer-aktion-35219678.html).
Die Debatte über den Umgang mit Antisemitismus im Kontext des Nahostkonflikts wird damit auch an Hamburgs Hochschulen weitergeführt.
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