19.10.2024
Radinfrastruktur in Sachsen-Anhalt: Dringender Handlungsbedarf für sichere Radwege

Verkehr in Sachsen-Anhalt: Grüne fordern mehr Radwege an Landstraßen

In Sachsen-Anhalt ist die Situation für Radfahrer auf vielen Landstraßen nach wie vor besorgniserregend. Laut einer aktuellen Anfrage der Grünen-Fraktionschefin Cornelia Lüddemann an die Landesregierung, liegt der Anteil der straßenbegleitenden Radwege an den Landesstraßen bei lediglich 16 Prozent. Diese Zahl verdeutlicht die unzureichende Infrastruktur für Radfahrer in der Region und hat die Grünen dazu veranlasst, einen dringenden Ausbau der Radwege zu fordern.

Die Unterschiede in der Radwege-Infrastruktur sind regional stark ausgeprägt. Während im Landkreis Stendal 28 Prozent der Landesstraßen mit Radwegen ausgestattet sind, ist der Burgenlandkreis mit nur 3 Prozent stark benachteiligt. Diese Diskrepanz wirft Fragen zur Planung und Finanzierung des Radwegeausbaus auf. In diesem Jahr sind einige Bauprojekte in Planung, darunter Radwege zwischen Barby und Pömmelte sowie zwischen Zilly und Berßel. Dennoch bleibt der Großteil der Landstraßen ohne adäquate Radwege, was die Sicherheit der Radfahrer gefährdet.

Die Sicherheitslage für Radfahrer ist besonders im ländlichen Raum besorgniserregend. Lüddemann äußerte, dass viele Menschen sich unsicher fühlen, wenn sie ihre Dörfer auf dem Rad erreichen oder verlassen wollen. Die Statistiken des Statistischen Landesamtes zeigen, dass im Jahr 2023 in Sachsen-Anhalt 2.234 Radfahrerinnen und Radfahrer verunglückten. Diese Zahlen verdeutlichen die Notwendigkeit, die Radwege auszubauen, um die Sicherheit zu erhöhen und das Radfahren attraktiver zu machen.

Die Dekra hat ebenfalls auf die hohe Zahl der Verkehrstoten in Sachsen-Anhalt hingewiesen. Trotz positiver Entwicklungen im Bereich der Verkehrssicherheit bleibt die Zahl der Verkehrsunfälle besorgniserregend hoch. Laut Dekra sind die Hauptursachen für tödliche Verkehrsunfälle im ländlichen Raum höhere Geschwindigkeiten, kurvige und unübersichtliche Straßenverläufe sowie schlechte Sichtverhältnisse. Dies unterstreicht die Dringlichkeit, die Infrastruktur für Radfahrer zu verbessern.

Die Grünen kritisieren die schwarz-rot-gelbe Koalition dafür, dass Anträge für mehr finanzielle Mittel zum Ausbau der Radwege immer wieder abgelehnt werden. Lüddemann bezeichnete dies als einen entscheidenden Fehler und forderte eine umfassende Strategie zur Verbesserung der Radverkehrsinfrastruktur. Ein sicherer und zuverlässiger Radwegeausbau könnte nicht nur die Zahl der Unfälle reduzieren, sondern auch die umweltfreundliche Mobilität fördern.

Die Forderungen der Grünen zielen darauf ab, die Mobilität aller Menschen in Sachsen-Anhalt nachhaltig zu garantieren. Die Mobilitätswende, die auf eine verstärkte Nutzung von umweltfreundlichen Verkehrsmitteln abzielt, erfordert eine umfassende Planung und Investition in die Radwege. Dies ist nicht nur für die Sicherheit der Radfahrer von Bedeutung, sondern auch für die Förderung einer nachhaltigen Verkehrskultur in der Region.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Sachsen-Anhalt vor der Herausforderung steht, die Radwege an Landstraßen erheblich auszubauen, um die Sicherheit der Radfahrer zu gewährleisten und die Nutzung des Fahrrads als umweltfreundliches Verkehrsmittel zu fördern. Die Grünen fordern daher eine klare Strategie und finanzielle Unterstützung für den Ausbau der Radinfrastruktur.

Die Diskussion über den Radwegebau in Sachsen-Anhalt ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Mobilität und erfordert die Aufmerksamkeit aller politischen Akteure.

Quellen: Zeit Online, Süddeutsche Zeitung, Grüne Fraktion Sachsen-Anhalt.

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