Aussage der Rechtsmedizinerin im Höri-Mordprozess nach Leichenfund
Im Mordprozess um den Tod eines 51-Jährigen auf der Bodensee-Halbinsel Höri hat die Rechtsmedizinerin nach dem Fund der Leiche ihre Erkenntnisse präsentiert. Wie die Zeit am 10. Dezember 2024 berichtete, geht die Expertin von einem verhältnismäßig schnellen Todeseintritt des Opfers aus, der durch Verletzungen im Gesichtsbereich und am Rumpf hervorgerufen wurde. Dem Angeklagten, dem ehemaligen Partner der Halbschwester des Opfers, wird vorgeworfen, den Mann im Juni 2019 aus Habgier getötet zu haben. Laut Anklage hatte er es auf das Geld und Wertgegenstände des 51-Jährigen abgesehen. Die Tat soll sich im Schlafzimmer des Opfers in Gaienhofen ereignet haben. Über fünf Jahre blieb der Mann verschwunden, bis der Angeklagte die Ermittler überraschend zu dem vergrabenen Leichnam führte.
Der Angeklagte räumte vor Gericht ein, dem Opfer zwei Schläge versetzt zu haben. Er behauptete jedoch, der Tod sei erst über einen Tag später eingetreten. Diese Darstellung wurde von der Rechtsmedizinerin widerlegt. Sie geht von mindestens vier heftigen Schlägen aus. Auch ein Würgen könne aufgrund der Verletzungen nicht ausgeschlossen werden. Das Opfer erlitt Rippenbrüche, Verletzungen am Kehlkopf und im Gesicht. Ein längeres Überleben des Opfers nach den Schlägen hält die Rechtsmedizinerin für unwahrscheinlich. Die Todesursache sei vermutlich Ersticken am eigenen Blut gewesen. Wie der SWR am 10. Dezember 2024 berichtete, beschrieb die Rechtsmedizinerin die Leiche als "wie ein Paket verpackt". Mehrere Schichten Folie und Bitumen hätten die Leiche luftdicht umschlossen und so den guten Erhaltungszustand erklärt. Dies erkläre auch, warum Leichenspürhunde bei früheren Suchaktionen auf dem Grundstück nicht angeschlagen hatten.
Der Prozess wird am kommenden Mittwoch mit der Vernehmung weiterer Zeugen fortgesetzt. Ein Urteil wird im Februar erwartet. Der Fund der Leiche hat zu einer Verzögerung im Prozess geführt, da neue Beweise erhoben werden müssen. So soll nun auch die Halbschwester des Opfers aussagen, die zur Tatzeit mit dem Angeklagten befreundet war und sich mit ihm im Haus des Opfers aufhielt. Wie die Süddeutsche Zeitung am 10. Dezember 2024 berichtete, hatte der Angeklagte die Ermittler vor etwa zwei Wochen zur Leiche geführt. Die tagesschau meldete am 10. Dezember 2024, dass die Ergebnisse der Obduktion am Dienstag am Landgericht Konstanz erwartet wurden.
Quellen:
- https://www.zeit.de/news/2024-12/10/rechtsmedizinerin-soll-in-hoeri-mordprozess-aussagen
- https://www.sueddeutsche.de/panorama/nach-leichenfund-obduktion-in-hoeri-mordprozess-opfer-starb-schnell-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-241210-930-313092
- https://www.augsburger-allgemeine.de/panorama/nach-leichenfund-rechtsmedizinerin-soll-in-hoeri-mordprozess-aussagen-104042222
- https://www.stern.de/gesellschaft/regional/baden-wuerttemberg/nach-leichenfund--obduktion-in-hoeri-mordprozess--opfer-starb-schnell-35297090.html
- https://www.tagesschau.de/inland/regional/badenwuerttemberg/swr-hoeri-mordprozess-ergebnisse-der-obduktion-erwartet-100.html
- https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/friedrichshafen/hoeri-mordprozess-geht-weiter-100.html
- https://www.n-tv.de/regionales/baden-wuerttemberg/Obduktion-in-Hoeri-Mordprozess-Opfer-starb-schnell-article25421098.html
- https://www.faz.net/agenturmeldungen/dpa/obduktion-in-hoeri-mordprozess-opfer-starb-schnell-110164886.html
- https://www.ka-news.de/nachrichten/baden-wuerttemberg/rechtsmedizinerin-soll-in-hoeri-mordprozess-aussagen-art-3265938