3.11.2024
Rekordjagdjahr in NRW Steigende Abschusszahlen bei Wildschweinen und anderen Arten

Steigende Jagdzahlen in Nordrhein-Westfalen – Schutz vor Wildschäden und Seuchen im Fokus

Die Jagdstrecken in Nordrhein-Westfalen sind im vergangenen Jagdjahr deutlich gestiegen. Wie die Zeit (Quelle) und die dpa berichten, wurden zum Schutz von Flora und Fauna sowie zur Vorbeugung von Tierseuchen erheblich mehr Wildtiere erlegt als im Vorjahr. Besonders deutlich zeigt sich dieser Trend bei den Wildschweinen.

Wildschweinabschüsse um 40 Prozent gestiegen

Mit 41.611 erlegten Wildschweinen verzeichnet das Jagdjahr 2023/2024 einen Anstieg von rund 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (plus 11.620 Tiere). Das NRW-Landwirtschaftsministerium führt diese Entwicklung unter anderem auf die milden Winter der letzten Jahre zurück, die den Wildschweinbeständen günstige Wachstumsbedingungen bieten. Die intensive Bejagung soll die rasant wachsende Population kontrollieren und gleichzeitig der Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest entgegenwirken, für die Wildschweine als Überträger gelten.

Auch andere Wildtierarten stärker bejagt

Nicht nur die Wildschweinjagd wurde intensiviert. Auch die Abschusszahlen anderer Wildtierarten sind gestiegen. So wurden beispielsweise 30.023 Waschbären erlegt, ein Anstieg um gut 22 Prozent (plus 5.441) gegenüber dem Vorjahr. Wie das Ministerium mitteilt, breiten sich Waschbären zunehmend in NRW aus und werden ebenfalls als potenzielle Krankheitsüberträger bejagt. Die Jagdstrecke beim Waschbären hat sich in den letzten zehn Jahren mehr als verdreifacht.

Auch bei Feldhasen (72.737, plus 5.409) und Füchsen (51.062, plus 2.241) wurden steigende Abschusszahlen verzeichnet. Zum Schutz der Wiederbewaldung, insbesondere junger Bäume, deren Knospen und Setzlinge Rehen als Nahrung dienen, wurde auch die Rehwildjagd verstärkt. Mit 132.196 erlegten Tieren liegt der Anstieg bei 5,5 Prozent (plus 6.931).

Gänse im Fokus der Jäger

Die Jagd auf Gänse wurde im vergangenen Jahr ebenfalls intensiviert. Es wurden 15.419 Nilgänse (plus 1.526), 13.938 Graugänse (plus 88) und 8.863 Kanadagänse (plus 164) erlegt.

Jägerschaft für Gleichgewicht von Wald und Wild

NRW-Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen (CDU) betont die Bedeutung der Jägerinnen und Jäger für den Erhalt heimischer Wildtiere und ihrer Lebensräume. Die Jägerschaft setze sich für ein Gleichgewicht von Wald und Wild ein. Die jährliche Jagdstrecken-Statistik erfasst alle im Jagdjahr vom 1. April bis zum 31. März erlegten Wildtiere, einschließlich der durch Verkehrsunfälle und andere Ursachen verendeten Tiere.

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